KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis)
Was ist das KGV?
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) setzt den Aktienkurs ins Verhältnis zum Jahresgewinn je Aktie. Es zeigt an, wie teuer oder günstig eine Aktie im Vergleich zu ihrem Gewinn ist. Ein KGV von 15 bedeutet z. B., dass Anleger 15 € für 1 € Gewinn bezahlen.
Vorteile des KGV
Einfache Vergleichbarkeit: Ideal zum Vergleich von Unternehmen innerhalb einer Branche.
Schnelle Einschätzung der Bewertung: Niedriges KGV gilt oft als günstig.
Weit verbreitet und leicht zu berechnen: Basis-Tool für Fundamentalanalysen.
Nachteile des KGV
Gewinn kann schwanken: Einmalige Effekte verfälschen die Aussagekraft.
Branchenunterschiede: Was in einer Branche „günstig“ ist, kann in einer anderen „teuer“ sein.
Zukunft nicht berücksichtigt: Nur vergangenheitsbezogene Gewinne fließen ein.
Fazit
Das KGV ist eine hilfreiche Kennzahl zur Einschätzung von Aktienbewertungen, sollte aber immer im Kontext gesehen und mit anderen Fundamentaldaten ergänzt werden.
Kapitalertragssteuer
Kapitalertragsteuer – Definition, Höhe und Beispiel
Die Kapitalertragsteuer (KapESt) ist eine Erhebungsform der Einkommensteuer, die auf Erträge aus Kapitalvermögen erhoben wird. Sie betrifft insbesondere Einkünfte wie Zinsen, Dividenden oder Kursgewinne aus Wertpapierverkäufen. Seit 2009 wird die Kapitalertragsteuer in Deutschland als Quellensteuer direkt an der Quelle einbehalten – meist durch Banken oder Broker.
Was ist die Kapitalertragsteuer?
Die Kapitalertragsteuer dient der Besteuerung von Einkünften aus Kapitalanlagen. Sie wird auf folgende Kapitalerträge angewendet:
Zinsen (z. B. aus Anleihen)
Dividenden (z. B. aus Aktien)
Gewinne aus dem Verkauf von Wertpapieren (z. B. ETFs, Aktien, CFDs)
Erträge aus Investmentfonds
Einnahmen aus Zertifikaten oder Optionen
Entwicklung der Kapitalertragsteuer
Zeitraum
Steuersystem
Besonderheiten
Vor 2009
Einkommensteuer abhängig vom Steuersatz
Kursgewinne nach 1 Jahr Haltedauer steuerfrei
Seit 2009
Pauschale Abgeltungsteuer (KapESt)
Einheitlicher Steuersatz von 25 % + Soli + ggf. Kirchensteuer
Abgeltungssteuer als Pauschalregel
Mit der Abgeltungssteuer wurde ein einheitlicher Steuersatz eingeführt:
Kapitalertragsteuer: 25 %
Solidaritätszuschlag: 5,5 % auf die Kapitalertragsteuer (1,375 %)
Kirchensteuer: 8 % bzw. 9 % je nach Bundesland
Beispielrechnung ohne Kirchensteuer
Kapitalertrag: 1.000 Euro Kapitalertragsteuer: 25 % = 250 €Solidaritätszuschlag: 5,5 % von 250 € = 13,75 €Gesamtsteuer: 263,75 €Nettogewinn: 736,25 €
Was ist der Sparerpauschbetrag?
Privatanleger erhalten einen steuerlichen Freibetrag auf Kapitalerträge:
1.000 € für Ledige
2.000 € für Verheiratete
Wird ein Freistellungsauftrag bei der Bank eingereicht, werden Kapitalerträge bis zur Höhe des Pauschbetrags steuerfrei ausgezahlt. Bei mehreren Banken kann der Freibetrag aufgeteilt werden, solange die Gesamtsumme nicht überschritten wird.
Kapitalertragsteuer im Trading
Aktienhandel
Beim Verkauf von Aktien entsteht ein steuerpflichtiger Veräußerungsgewinn, der der Kapitalertragsteuer unterliegt – unabhängig von der Haltedauer.
Beispiel: Gewinn: 5.000 €Sparerpauschbetrag: 1.000 €Verbleibend steuerpflichtig: 4.000 €Steuer: 25 % von 4.000 € = 1.000 €
Soli (1,375 %) = 55 €Gesamtsteuer: 1.055 €Nettoertrag: 3.945 €
CFD- und Forex-Handel
Bei CFDs und Forex-Trading gelten dieselben Steuervorschriften. Gewinne unterliegen der Kapitalertragsteuer, jedoch:
Deutsche Broker führen die Steuer direkt ab.
Ausländische Broker nicht – hier ist der Trader zur Selbstversteuerung verpflichtet.
Wichtig: Bei Verlusten aus CFD-Geschäften können diese mit anderen Kapitalerträgen verrechnet werden. Anders bei Aktien – hier ist eine Verrechnung nur mit Aktiengewinnen zulässig.
Sonderfall: Günstigerprüfung beim Finanzamt
Liegt der persönliche Einkommensteuersatz unter 25 %, kann über die Günstigerprüfung beim Finanzamt eine Rückerstattung der zu viel gezahlten Kapitalertragsteuer beantragt werden. Dafür muss die Anlage KAP in der Einkommensteuererklärung ausgefüllt werden.
Fazit zur Kapitalertragsteuer
Die Kapitalertragsteuer ist ein zentrales Element der Kapitalertragsbesteuerung in Deutschland. Seit 2009 sorgt der pauschale Abzug für klare Verhältnisse. Dennoch sollten Anleger den Sparerpauschbetrag nutzen und – bei ausländischen Brokern – auf die korrekte Deklaration in der Steuererklärung achten. Mit etwas Planung lasse
Kapitalträger
Was sind Kapitalerträge?
Definition, Arten & steuerliche Behandlung in Deutschland
Kapitalerträge sind Einkünfte, die durch die Anlage von Kapitalvermögen entstehen – etwa aus Zinsen, Dividenden, Mieteinnahmen oder Gewinnen beim Verkauf von Finanzprodukten. Für private wie institutionelle Anleger stellen Kapitalerträge eine wichtige Einkommensquelle dar – doch sie sind auch steuerpflichtig.
Kapitalerträge einfach erklärt
Kapitalerträge entstehen, wenn Vermögenswerte verzinst, vermietet oder mit Gewinn verkauft werden. Sie gehören in Deutschland zur Einkunftsart „Einkünfte aus Kapitalvermögen“ (§ 20 EStG). Besonders häufig entstehen Kapitalerträge durch:
Zinsen aus Anleihen, Festgeld, Tagesgeld
Dividenden aus Aktien
Gewinne aus dem Verkauf von Wertpapieren (Veräußerungsgewinne)
Mieteinnahmen bei vermieteten Immobilien
Die wichtigsten Arten von Kapitalerträgen
Zinserträge
Zinsen stammen typischerweise aus festverzinslichen Wertpapieren, Sparanlagen oder Unternehmensanleihen. Anleger erhalten dafür regelmäßig einen festen Ertrag.
Dividenden
Unternehmen schütten Teile ihres Gewinns an Aktionäre aus. Dividenden gelten als regelmäßige Kapitalerträge – zusätzlich zum möglichen Kursgewinn der Aktie.
Mieteinnahmen
Mieten aus Immobilienanlagen zählen ebenfalls zu den Kapitalerträgen – auch wenn sie steuerlich zu den Einkünften aus Vermietung und Verpachtung zählen.
Veräußerungsgewinne im Trading
Beim Trading erzielen Anleger Kapitalerträge, indem sie Wertpapiere oder Derivate mit Gewinn verkaufen. Entscheidend ist: Die Steuerpflicht entsteht erst beim Verkauf – nicht bei bloßen Kursgewinnen.
Besteuerung von Kapitalerträgen in Deutschland
In Deutschland werden Kapitalerträge in der Regel durch die Abgeltungssteuer pauschal versteuert. Die wichtigsten Eckdaten:
Steuerart
Satz
Abgeltungssteuer
25 %
Solidaritätszuschlag
5,5 % auf die Steuer
Kirchensteuer
8 % oder 9 % je nach Bundesland
👉 Effektive Steuerlast (inkl. Soli + Kirchensteuer): ca. 26,375 % bis 27,99 %
Freibetrag: Sparer-Pauschbetrag
1.000 € für Alleinstehende
2.000 € für Verheiratete (gemeinsame Veranlagung)➡️ Kapitalerträge bis zur Höhe dieses Freibetrags bleiben steuerfrei, sofern ein Freistellungsauftrag bei der Bank eingereicht wurde.
Verlustverrechnung
Verluste können mit Gewinnen innerhalb derselben Einkunftsart verrechnet werden (z. B. Aktienverluste mit Aktiengewinnen). Eine Verrechnung mit Zinsen oder Dividenden ist nicht zulässig.
Sonderregelungen & Besonderheiten
Nichtveranlagungsbescheinigung (NV-Bescheinigung)
Personen mit geringem Einkommen (unterhalb des steuerlichen Grundfreibetrags) können beim Finanzamt eine NV-Bescheinigung beantragen. Damit werden Kapitalerträge ohne Steuerabzug ausgezahlt.
Ausländische Kapitalerträge
Kapitalerträge aus dem Ausland müssen in der deutschen Steuererklärung angegeben werden. Dabei ist oft eine Anrechnung ausländischer Quellensteuer möglich – je nach Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) mit dem jeweiligen Land.
Kirchensteuer auf Kapitalerträge
Kirchenmitglieder zahlen zusätzlich 8–9 % Kirchensteuer auf die Abgeltungssteuer. Viele Banken führen diese automatisch ab, wenn der Kirchensteuerabzug freigegeben wurde (Regelabfrage).
Was ist die Vorabpauschale?
Die Vorabpauschale betrifft thesaurierende Fonds (d. h. Fonds, die Gewinne reinvestieren statt auszuschütten). Sie sorgt dafür, dass nicht realisierte Gewinne trotzdem anteilig besteuert werden.
Beispiel zur Vorabpauschale:
Fondsvermögen zu Jahresbeginn: 10.000 €
Basiszins: 0,52 %
Teilfreistellung für Aktienfonds: 30 %
Ausschüttung: 0 €
Berechneter Ertrag: 0,52 % auf 7.000 € = 36,40 €Dieser Betrag wird als steuerpflichtige Vorabpauschale behandelt, sofern keine realen Ausschüttungen erfolgt sind.
Zusammenfassung: Kapitalerträge im Überblick
Kategorie
Erklärung
Kapitalerträge
Erträge aus Kapitalanlagen wie Zinsen, Dividenden, Verkäufen
Steuerliche Behandlung
25 % Abgeltungssteuer + Soli + ggf. Kirchensteuer
Freibetrag
1.000 € bzw. 2.000 € (Sparer-Pauschbetrag)
Verlustverrechnung
Nur innerhalb der Einkunftsart möglich
Besondere Regelungen
NV-Bescheinigung, Vorabpauschale, Auslandsregelung
Fazit: Was Anleger wissen sollten
Kapitalerträge sind eine zentrale Einkommensquelle für Investoren. Wer geschickt investiert und steuerliche Regelungen nutzt, kann Nettoerträge maximieren. Wichtig ist:
Freistellungsaufträge korrekt verteilen
Verlustverrechnung nutzen
Ausländische Erträge korrekt deklarieren
Bei Fonds: Vorabpauschale beachten
Ein gut informierter Anleger spart nicht nur Steuern, sondern sichert langfristig höhere Renditen.
Kassakurs
Was ist der Kassakurs (Spot-Rate)? – Definition & Erklärung
Der Kassakurs, auch bekannt als Spotkurs oder Spot-Rate, bezeichnet den aktuellen Marktpreis, zu dem ein Finanzinstrument – etwa eine Aktie, eine Währung oder ein Rohstoff – sofort gehandelt werden kann. Es handelt sich um den Preis, der für sofortige Lieferung gilt, typischerweise innerhalb von zwei Geschäftstagen.
Der Kassakurs ist ein zentraler Referenzwert für den direkten Handel und spielt eine wichtige Rolle bei der Preisfindung, Bewertung und im Risikomanagement.
Kassakurs – Das Wichtigste auf einen Blick
Definition: Der Kassakurs ist der aktuelle Marktpreis eines Vermögenswertes zur sofortigen Lieferung.
Synonyme: Spotkurs, Spot-Rate, Einheitskurs
Anwendungsbereich: Aktien, Devisen, Rohstoffe, Anleihen
Ermittlung: In der Regel täglich gegen 12:00 Uhr an der Börse festgelegt
Gegenteil: Terminkurs (Preis für künftige Lieferung)
Wie funktioniert der Kassakurs?
Der Kassakurs entsteht durch das Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage auf einem liquiden Markt – beispielsweise an der Börse oder im Devisenhandel. Er reflektiert den Preis, der für die sofortige Ausführung eines Handels gilt. Das bedeutet, dass beim Kassageschäft beide Parteien die Lieferung und Bezahlung innerhalb kürzester Frist abwickeln – meist innerhalb von zwei Tagen (T+2).
Ein Beispiel aus dem Devisenhandel:
EUR/USD = 1,0950 bedeutet: Für 1 Euro bekommst du 1,0950 US-Dollar – und das mit sofortiger Abwicklung.
Kassakurs vs. Terminkurs – Der Unterschied
Merkmal
Kassakurs (Spot)
Terminkurs (Forward/Futures)
Lieferzeit
Sofort (T+2)
In der Zukunft (z. B. in 1 oder 3 Monaten)
Preisbildung
Aktuelle Marktlage
Basierend auf Spotkurs + Zinsen/Prämien
Verwendungszweck
Sofortige Abwicklung
Absicherung gegen Preisrisiken
Beispiel: Wenn du heute 100 Unzen Gold kaufst und die Lieferung sofort erfolgt, bezahlst du den Kassakurs. Willst du jedoch erst in drei Monaten beliefert werden, zahlst du den Terminkurs, der sich an zukünftigen Erwartungen orientiert.
Warum ist der Kassakurs wichtig?
Der Kassakurs spielt eine entscheidende Rolle in der Finanzwelt:
Bewertungsgrundlage: Er dient zur Preisermittlung von Wertpapieren, Rohstoffen oder Devisen im aktuellen Handel.
Benchmark für Derivate: Optionen und Futures werden häufig auf Basis des Kassakurses bewertet.
Transparenz: Er zeigt die tatsächliche Marktlage und stellt sicher, dass Transaktionen fair und nachvollziehbar ablaufen.
Liquiditätsspiegel: Märkte mit stabilen Kassakursen gelten als liquide und effizient.
Kassakurs im Börsenhandel
Im Börsenumfeld wird der Einheitskurs (Kassakurs) insbesondere bei weniger liquiden Wertpapieren verwendet, bei denen nur wenige Orders im Orderbuch vorhanden sind. Er wird in diesem Fall zu einem bestimmten Zeitpunkt fixiert – typischerweise einmal täglich zur Mittagszeit.
Hinweis: Bei börsengehandelten Wertpapieren muss explizit auf eine Abrechnung zum Kassakurs hingewiesen werden – entweder aufgrund geringer Liquidität oder auf Wunsch des Anlegers.
Wie berechnet man den Kurswert mit dem Kassakurs?
Die Berechnung ist einfach:
Kurswert = Kassakurs × Stückzahl
Beispiel: Du kaufst 200 Aktien zu einem Kassakurs von 50 €.→ Kurswert = 200 × 50 € = 10.000 €
Fazit: Kassakurs als Basis des Börsenalltags
Der Kassakurs ist die Grundlage für jede sofortige Transaktion an den Finanzmärkten. Ob bei Aktien, Devisen oder Rohstoffen – der Spotkurs zeigt den realen Marktpreis und stellt sicher, dass Käufer und Verkäufer ihre Geschäfte zum aktuellen Wert abwickeln. Er ist damit ein unverzichtbarer Ankerpunkt für Trader, Investoren und institutionelle Marktteilnehmer – und auch die Basis für viele Derivate und Risikoabsicherungsstrategien.
Kommission
Wie funktionieren Kommissionen im Trading? – Definition, Erklärung & Arten
Kommissionen, auch als Provisionen bezeichnet, sind Handelsgebühren, die ein Broker für die Ausführung einer Order erhebt. Sie stellen eine der wichtigsten Einnahmequellen von Brokern dar und fallen beim Kauf und Verkauf von Finanzinstrumenten wie Aktien, ETFs, CFDs oder Futures an.
Dabei kann die Kommission entweder fix, prozentual oder in einer Kombination aus beidem berechnet werden. Für Trader ist es essenziell, diese Kosten zu kennen, da sie die tatsächliche Rendite eines Handels erheblich beeinflussen können.
Was ist eine Kommission im Trading?
Die Kommission ist eine Gebühr, die ein Trader an seinen Broker entrichtet, um einen Handelsauftrag ausführen zu lassen. Sie wird pro Transaktion erhoben – also bei Kauf und Verkauf – und basiert entweder auf einem festen Betrag oder auf dem Wert der gehandelten Position.
Arten von Kommissionsmodellen
Im Trading kommen je nach Broker und Handelsplattform unterschiedliche Modelle zur Anwendung:
Kommissionstyp
Beschreibung
Feste Kommission
Ein fixer Betrag pro Order (z. B. 4,90 € je Trade) – unabhängig vom Volumen.
Prozentuale Kommission
Ein bestimmter Prozentsatz vom Handelsvolumen (z. B. 0,10 % des Ordervolumens).
Mischmodell
Kombination aus Fixbetrag plus variablem Anteil (z. B. 3,00 € + 0,05 %).
Volumenabhängige Staffelung
Je höher das Ordervolumen, desto günstiger oder teurer die Kommission prozentual.
Zero-Commission-Trading
Kein direkter Provisionsabzug, dafür oft höhere Spreads oder Gebühren an anderer Stelle.
Kommissionen vs. Spreads – Der Unterschied
Kostenart
Erklärung
Kommission
Eine transparente, klar ausgewiesene Gebühr, die separat berechnet wird.
Spread
Die Differenz zwischen An- und Verkaufspreis (Bid-Ask) – vom Broker einkalkuliert und nicht immer sofort sichtbar.
Einige Broker arbeiten ausschließlich mit Spreads, andere ausschließlich mit Kommissionen, manche mit beidem. Besonders bei hochvolumigem oder aktivem Handel können Spreads teurer sein als klare Kommissionsmodelle – insbesondere bei illiquiden Märkten.
Beispiele zur Berechnung von Kommissionen
Beispiel 1: Prozentuale Kommission
Broker berechnet 0,10 % des Ordervolumens
Ordervolumen: 20.000 €
Kommission: 0,10 % von 20.000 € = 20 €
Beispiel 2: Staffelmodell nach Volumen
Broker verlangt 2 € je angefangene 5.000 € Ordervolumen
Ordervolumen: 20.000 €
Kommission: 4 × 2 € = 8 €
Beispiel 3: Mischmodell (Fix + Prozent)
Broker berechnet 3 € + 0,05 % des Ordervolumens
Ordervolumen: 10.000 €
Kommission: 3 € + (0,05 % von 10.000 € = 5 €) = 8 €
Wann fallen Kommissionen an?
Kommissionen werden in der Regel bei folgenden Handelsaktivitäten berechnet:
Kauf und Verkauf von Aktien
Handel mit CFDs, Futures, Optionen oder ETFs
Ausführung von Orders über elektronische Handelsplattformen oder telefonisch
Over-the-Counter (OTC)-Transaktionen in manchen Märkten
Vorteile von Kommissionen gegenüber Spreads
Transparenz: Die Gebühr ist klar beziffert und planbar.
Marktgerechter Preis: Der Ausführungskurs spiegelt den echten Marktpreis wider – ohne künstlich verbreiterten Spread.
Skalierbarkeit: Besonders bei größeren Volumina sind fixe Kommissionen günstiger als breite Spreads.
Was ist die beste Kommission für deinen Handel?
Die optimale Struktur hängt von deinem Trading-Stil ab:
Trading-Typ
Empfohlenes Modell
Daytrader
Niedrige, fixe Kommissionen pro Trade (möglichst volumenunabhängig)
Swingtrader
Kombination aus geringem Spread + transparenter Kommission
Buy-and-Hold Anleger
Günstige Einmalgebühren (Flat Fees) bei gelegentlichen Käufen
Große Volumina
Prozentuale Modelle mit Volumenrabatten oder Cap
Tipp: Vergleiche stets die Gesamtkosten pro Order inklusive Spread, Slippage und versteckten Gebühren!
Fazit: Kommissionen sind entscheidend für deinen Trading-Erfolg
Kommissionen sind mehr als nur eine Nebensache – sie haben direkten Einfluss auf deinen Gewinn. Wer häufig handelt, sollte besonders auf günstige Konditionen achten und sich für einen Broker mit einem zur Strategie passenden Gebührenmodell entscheiden.
Ein transparenter Kostenvergleich lohnt sich – denn die Wahl des richtigen Kommissionsmodells kann auf lange Sicht hunderte bis tausende Euro pro Jahr sparen.
Konsolidierung
Konsolidierungsphase im Trading – Definition, Bedeutung & Strategien
Was bedeutet Konsolidierung im Trading?
Eine Konsolidierung ist eine Marktphase ohne klaren Trend. Während dieser Zeit bewegt sich der Kurs eines Vermögenswertes innerhalb einer engen Spanne – ohne signifikanten Ausbruch nach oben oder unten. Diese seitwärts gerichteten Bewegungen folgen oft auf starke Preisimpulse und dienen dem Markt als „Atempause“.
Merkmale einer Konsolidierung
Seitwärtsbewegung des Kurses innerhalb einer definierten Range
Geringe Volatilität und oft sinkendes Handelsvolumen
Wiederholte Tests von Widerstand und Unterstützung
Unklare Marktrichtung durch Zurückhaltung der Trader
Psychologischer Stillstand im Markt
Ursachen für Konsolidierungsphasen
Nachlaufende Reaktion auf vorangegangene Trends
Abwarten vor wichtigen Wirtschaftsveröffentlichungen
Mangel an neuen fundamentalen oder technischen Impulsen
Handelsstrategien während einer Konsolidierung
1. Range-Trading
Traden zwischen Widerstand und Unterstützung – Kauf am unteren Ende, Verkauf am oberen Ende.
2. Breakout-Strategien
Positionierung auf einen Ausbruch – mit Stop-Loss knapp außerhalb der Range, um Fehlausbrüche zu vermeiden.
3. Volatilitätsstrategien
Nutzung geringer Volatilität zur Vorbereitung auf künftige starke Marktbewegungen (z. B. mit Optionen oder Volatilitätskontrakten).
Technische Tools zur Erkennung von Konsolidierungen
Bollinger-Bänder: Eng zusammenlaufende Bänder = geringe Volatilität
Aroon-Indikator: Zeigt nachlassende Trendstärke
Volumenanalyse: Abnehmendes Volumen signalisiert Zurückhaltung
Fazit: Konsolidierung als Chance für geduldige Trader
Konsolidierungsphasen sind keine verlorene Zeit – sie bieten wertvolle Gelegenheiten, um Strategien zu planen oder auf Breakouts zu spekulieren. Wer geduldig bleibt und technische Werkzeuge richtig nutzt, kann von dieser Ruhephase sogar besonders profitieren.
Kontrahentenrisiko
Was ist das Kontrahentenrisiko?
Bedeutung, Risiken und Schutzmaßnahmen im Trading
Das Kontrahentenrisiko – auch bekannt als Gegenparteirisiko oder auf Englisch „Counterparty Risk“ – beschreibt die Gefahr, dass ein Vertragspartner seine Pflichten aus einer finanziellen Transaktion nicht erfüllen kann. Dieses Risiko tritt in vielen Bereichen der Finanzwelt auf, insbesondere bei Derivaten, Krediten und Anleihen. Für Trader kann ein solcher Ausfall erhebliche finanzielle Verluste bedeuten – selbst dann, wenn der Marktverlauf eigentlich vorteilhaft wäre.
Kontrahentenrisiko einfach erklärt
In Finanzgeschäften kommt es häufig zu Verträgen zwischen zwei Parteien. Das Kontrahentenrisiko besteht darin, dass eine dieser Parteien – zum Beispiel aufgrund einer Insolvenz – nicht in der Lage ist, die vereinbarten Zahlungen zu leisten. Besonders risikobehaftet sind außerbörsliche Geschäfte (OTC – Over-the-Counter), bei denen es keine zentrale Absicherungsstelle gibt.
Ein Investor muss daher stets bewerten, ob die gewählte Gegenpartei vertrauenswürdig und zahlungsfähig ist – eine grundlegende Komponente im Risikomanagement.
Ein reales Beispiel: Der Fall Lehman Brothers
Ein prominenter Fall, der die Gefahren des Kontrahentenrisikos veranschaulicht, ist die Pleite der US-Bank Lehman Brothers im Jahr 2008. Die deutsche Förderbank KfW überwies damals über 300 Millionen Euro an Lehman – kurz bevor das Institut insolvent wurde. Eine Gegenleistung blieb aus, die Summe war verloren. Dieses Ereignis gilt bis heute als warnendes Beispiel für mangelndes Risikomanagement.
Emittentenrisiko vs. Adressenausfallrisiko – Wo liegt der Unterschied?
Emittentenrisiko: Das Risiko, dass der Herausgeber eines Wertpapiers – z. B. eines Unternehmens oder Staates – seinen Verpflichtungen nicht nachkommen kann, etwa bei Anleihen.
Adressenausfallrisiko: Ein umfassenderer Begriff, der jede Art von Ausfall eines Vertragspartners in einem Finanzgeschäft beschreibt – sei es bei Krediten, Derivaten oder Währungsgeschäften.
Typische Kontrahentenrisiken im Trading
Je nach Handelsinstrument und Marktstruktur unterscheiden sich die Formen des Kontrahentenrisikos:
CFD- und Broker-Risiko: Bei Differenzkontrakten (CFDs) ist der Broker oft direkter Vertragspartner. Im Falle seiner Insolvenz könnte das gesamte Kapital verloren gehen.
OTC-Derivate: Bei nicht standardisierten Derivaten gibt es kein zentrales Clearing – ein hohes Risiko im Falle eines Zahlungsausfalls.
Forex- und Devisenhandel: Im Devisenmarkt kann es vorkommen, dass eine Währung nicht geliefert wird – besonders bei Termingeschäften problematisch.
Kreditderivate: Hier besteht die Gefahr, dass der Schuldner zahlungsunfähig wird – besonders bei CDS (Credit Default Swaps).
Anleihen: Besonders riskant sind sogenannte Junk Bonds mit geringer Bonität.
Wie lassen sich Kontrahentenrisiken erkennen und messen?
Zur Einschätzung der Bonität von Unternehmen oder Staaten greifen Investoren auf Ratings zurück. Führende Agenturen wie Moody’s, Standard & Poor’s und Fitch bewerten regelmäßig die Kreditwürdigkeit von Emittenten.
Diese Bewertungen beeinflussen, wie Investoren ein potenzielles Ausfallrisiko einschätzen – und wie viel Zinsen ein Emittent für neue Anleihen bieten muss.
Was wir aus der Finanzkrise 2008 lernen können
Der Kollaps von Lehman Brothers zeigte, wie vernetzt die Finanzmärkte sind. Wenn ein großer Marktteilnehmer ausfällt, kann das eine Kettenreaktion auslösen – wie geschehen bei zahlreichen nicht erfüllten Derivatgeschäften. Auch während der Euro-Schuldenkrise wurde deutlich, dass das Vertrauen der Marktteilnehmer entscheidend für die Stabilität ist.
Rechtliche Rahmenbedingungen zum Schutz der Anleger
Gesetze und Regulierungen spielen eine zentrale Rolle beim Schutz vor Kontrahentenrisiken:
Insolvenzverfahren legen fest, wie Gläubiger im Ernstfall Ansprüche geltend machen können.
Regulierung durch EU und EZB sorgt für klare Regeln, wie Banken ihre Risiken kalkulieren und absichern müssen.
Clearingstellen (z. B. Eurex Clearing) helfen, Risiken zu zentralisieren und zu reduzieren, indem sie zwischen Käufer und Verkäufer treten.
So schützen sich Trader und Investoren
Um sich gegen Kontrahentenrisiken zu wappnen, sollten Anleger folgende Strategien berücksichtigen:
Bonitätsprüfung der Gegenpartei oder des Brokers
Diversifikation im Portfolio zur Risikostreuung
Verwendung von Clearinghäusern, wenn verfügbar
Standardisierte Verträge nutzen, um Rechtsklarheit zu erhöhen
Regelmäßige Überwachung der Positionen und Risikobewertung
Fazit: Vorsicht ist besser als Nachsicht
Das Kontrahentenrisiko ist ein oft unterschätztes Risiko im Finanzhandel – besonders in außerbörslichen Märkten. Wer dieses Risiko frühzeitig erkennt und entsprechende Maßnahmen ergreift, kann sich besser gegen unerwartete Verluste schützen. Eine solide Auswahl des Handelspartners, die Nutzung von zentralen Gegenparteien sowie eine durchdachte Risikostrategie sind die Schlüssel für nachhaltigen Erfolg im Trading.
Kontrakt
Was ist ein Kontrakt im Trading?
Definition, Bedeutung und praktische Beispiele
Ein Kontrakt im Börsenhandel ist ein standardisierter Vertrag zwischen zwei Parteien, der bestimmte Bedingungen für den Kauf oder Verkauf eines Vermögenswertes festlegt. Solche Vereinbarungen regeln vor allem den Preis und den Zeitpunkt der Transaktion – und bilden damit die Grundlage vieler Handelsstrategien im professionellen Trading.
Kontrakte kommen in zahlreichen Finanzmärkten zum Einsatz und erfüllen dabei unterschiedliche Funktionen:
Spekulation auf Kursbewegungen
Absicherung gegen Preisrisiken (Hedging)
Arbitrage zwischen verschiedenen Märkten
Welche Arten von Handelskontrakten gibt es?
Im Trading existieren verschiedene Typen von Kontrakten – abhängig vom Basiswert, dem Handelsplatz sowie dem Grad der Standardisierung.
1. Futures – standardisierte Terminkontrakte mit Hebel
Futures sind börsengehandelte Verträge, die den zukünftigen Kauf oder Verkauf eines Vermögenswertes zu einem vorher festgelegten Preis und Zeitpunkt vorschreiben. Sie sind standardisiert hinsichtlich Volumen und Laufzeit und ermöglichen den Einsatz von Hebeln (Leverage). Bereits kleine Kursbewegungen können dadurch große Gewinne – oder auch Verluste – auslösen.
Typische Märkte für Futures:
Rohstoffe (z. B. Öl, Gold, Weizen)
Indizes (z. B. DAX, S&P 500)
Währungen (z. B. EUR/USD)
2. Optionen – das Recht zu kaufen oder zu verkaufen
Eine Option ist ein Kontrakt, der dem Käufer das Recht, aber nicht die Pflicht gibt, einen Vermögenswert zu einem bestimmten Preis innerhalb eines festgelegten Zeitraums zu kaufen (Call-Option) oder zu verkaufen (Put-Option).
Diese Form des Handels erlaubt gezielte Spekulation und Risikoabsicherung – besonders beliebt bei der Absicherung gegen fallende Kurse oder zur Nutzung von Kursschwankungen.
3. Swaps – Tauschgeschäfte zur Risikoabsicherung
Ein Swap ist ein individueller Vertrag zwischen zwei Parteien, bei dem Zahlungsströme oder Zinssätze über eine bestimmte Laufzeit ausgetauscht werden. Sie finden meist außerbörslich (OTC) statt und dienen vor allem zur Risikosteuerung.
Beispiele:
Zins-Swap: Austausch fixer gegen variable Zinssätze
Währungs-Swap: Tausch von Kapitalbeträgen und Zinszahlungen in zwei Währungen
Rohstoff-Swap: Absicherung gegen Preisschwankungen bei Rohstoffen
4. Forwards – flexible OTC-Geschäfte ohne Börse
Forward-Kontrakte ähneln Futures, sind jedoch nicht standardisiert und werden direkt zwischen den Vertragsparteien abgeschlossen. Sie sind in der Ausgestaltung flexibel, bergen jedoch ein höheres Kontrahentenrisiko, da keine zentrale Clearingstelle als Absicherung fungiert.
Forward-Kontrakte sind besonders in der Industrie sowie bei Banken zur Absicherung von Wechselkurs- oder Rohstoffpreisrisiken verbreitet.
5. CFDs – spekulative Differenzkontrakte
Contracts for Difference (CFDs) ermöglichen Tradern, auf Preisveränderungen zu spekulieren, ohne den zugrunde liegenden Vermögenswert zu besitzen. Der Gewinn (oder Verlust) ergibt sich aus der Differenz zwischen Einstiegs- und Ausstiegskurs.
Vorteile:
Zugang zu internationalen Märkten mit geringem Kapitaleinsatz
Long- und Short-Positionen möglich
Handel auf Basiswerte wie Aktien, Indizes, Rohstoffe, Kryptowährungen
Nachteil: CFDs sind mit einem hohen Risiko verbunden und nicht für jeden Anleger geeignet.
Fazit: Kontrakte sind das Rückgrat des modernen Handels
Ob Futures, Optionen oder CFDs – Kontrakte sind zentrale Werkzeuge im Trading. Sie ermöglichen nicht nur strategisches Investieren und Hedging, sondern stellen auch ein professionelles Instrument dar, um Preisbewegungen effizient zu nutzen. Wer sich intensiv mit den Eigenschaften und Risiken der jeweiligen Kontraktarten auseinandersetzt, kann diese gezielt in seine Handelsstrategie integrieren.
Korrelation
Was bedeutet Korrelation im Trading?
Definition, Arten und praktische Anwendung
Die Korrelation ist ein zentraler Begriff im Trading und beschreibt den statistischen Zusammenhang zwischen der Kursentwicklung zweier Finanzinstrumente. Für Trader und Investoren ist sie ein unverzichtbares Werkzeug zur Analyse von Marktbewegungen, zur Risikosteuerung und zur Portfolio-Diversifikation.
Was ist eine Korrelation?
Unter einer Korrelation versteht man die Wechselbeziehung zwischen zwei Märkten, Wertpapieren oder Finanzinstrumenten. Der Grad und die Richtung dieser Beziehung werden durch den sogenannten Korrelationskoeffizienten gemessen – einem Wert zwischen -1 und +1.
+1: perfekte positive Korrelation (beide Märkte bewegen sich gleichgerichtet)
0: keine erkennbare Beziehung
-1: perfekte negative Korrelation (Märkte bewegen sich entgegengesetzt)
Arten von Korrelationen im Trading
1. Positive Korrelation
Zwei Märkte steigen oder fallen gleichzeitig. Ein Beispiel ist die Kursentwicklung von Unternehmen aus der gleichen Branche wie Apple und Microsoft.
2. Negative Korrelation
Die Märkte entwickeln sich gegenläufig. Steigt der eine Kurs, fällt der andere. Ein bekanntes Beispiel ist die Gegenbewegung von Gold und dem US-Dollar.
3. Nullkorrelation
Zwischen zwei Märkten besteht kein erkennbares systematisches Verhältnis – sie bewegen sich unabhängig voneinander.
Wie wird die Korrelation berechnet?
Die Korrelation wird mithilfe des sogenannten Korrelationskoeffizienten (häufig nach Pearson) berechnet. Hierfür werden historische Preisdaten herangezogen und statistisch ausgewertet. Die Berechnung erfolgt meist automatisch über Trading-Plattformen oder Analyse-Tools wie TradingView oder MetaTrader.
Tipp: EUR/USD und USD/CHF oder WTI und USD/CAD gelten als stark negativ korrelierte Märkte.
Anwendung: Warum Korrelation im Trading wichtig ist
Portfolio-Diversifikation
Durch gezielte Auswahl nicht oder negativ korrelierender Vermögenswerte können Anleger ihr Risiko deutlich senken. Sinkt der Wert einer Position, kann ein anderer Teil des Portfolios stabilisierend wirken oder sogar steigen.
Risikomanagement
Wer mehrere stark korrelierende Positionen im Portfolio hält, geht ein Klumpenrisiko ein. Ein externer Schock kann das gesamte Kapital gefährden. Durch die Überwachung der Korrelation lassen sich solche Risiken frühzeitig erkennen.
Hedging
Negative Korrelationen ermöglichen eine gezielte Absicherung. Wenn zwei Instrumente entgegengesetzt reagieren, kann ein Verlust in einer Position durch einen Gewinn in der anderen kompensiert werden.
Korrelation in der Praxis: Beispiele
Forex- und Rohstoffmärkte
Gold & USD: Gold steigt häufig, wenn der Dollar schwächelt.
AUD/USD & Rohstoffe: Australien ist ein großer Rohstoffexporteur – steigen die Rohstoffpreise, stärkt das oft den AUD.
Aktienmärkte
Fluggesellschaften & Ölpreise: Steigen die Ölpreise, sinken oft die Aktien von Airlines – wegen höherer Betriebskosten.
Pair Trading
Trader nutzen enge Korrelationen, um zwei stark zusammenhängende Wertpapiere gegeneinander zu handeln. Sie kaufen das unterbewertete und verkaufen das überbewertete, in der Hoffnung auf eine Rückkehr zur Mittelwert-Korrelation.
Grenzen und Risiken der Korrelationsanalyse
Dynamik: Korrelationen sind nicht konstant. Sie können sich je nach Marktphase, Nachrichtenlage oder wirtschaftlichen Entwicklungen verändern.
Scheinkorrelationen: Statistische Zusammenhänge bedeuten nicht immer Kausalität. Vorsicht bei der Interpretation.
Fazit: Korrelation als strategisches Werkzeug
Die Korrelation ist mehr als nur eine statistische Kennzahl. Sie ist ein wertvolles Instrument, um Risiken zu reduzieren, Strategien abzusichern und fundierte Entscheidungen zu treffen. Trader, die Korrelationen regelmäßig überwachen und in ihre Handelsstrategien einbauen, sind klar im Vorteil – gerade in volatilen oder unsicheren Marktphasen.
Kurslücke
Was ist eine Kurslücke?
Eine Kurslücke (engl. Gap) entsteht, wenn zwischen zwei Handelsperioden keine Notierung stattfindet. Der Kurs „springt“ von einem Niveau auf ein anderes – oft ausgelöst durch Nachrichten, Quartalszahlen oder Marktöffnungen nach dem Wochenende.
Vorteile von Kurslücken
Frühe Hinweise auf Marktstärke oder -schwäche
Potenzielle Einstiegssignale: Viele Trader handeln gezielt auf „Gap-Fills“ (Schließen der Lücke).
Visuell gut erkennbar im Chartbild.
Nachteile von Kurslücken
Fehlsignale möglich: Nicht jede Kurslücke hat Aussagekraft.
Risikoreich bei offenen Positionen über Nacht
Nicht planbar: Gaps treten oft unerwartet auf.
Fazit
Kurslücken sind ein bedeutender Bestandteil der technischen Analyse. Richtig interpretiert bieten sie Chancen – sollten aber mit Bedacht und in Verbindung mit weiteren Signalen gehandelt werden.
Kursziel
Was ist ein Kursziel?
Ein Kursziel ist eine Prognose oder Einschätzung darüber, welchen Preis ein Finanzinstrument in Zukunft erreichen könnte. Es wird oft durch Analysten, technische Analyse oder fundamentale Bewertungsmodelle definiert und dient als Orientierung für Kauf oder Verkauf.
Vorteile von Kurszielen
Klare Orientierung für Entscheidungen
Hilft bei Planung von Einstiegen, Stopps und Take-Profits
Basis für Analystenempfehlungen und Ratings
Nachteile von Kurszielen
Nur Schätzungen: Keine Garantie auf Zielerreichung.
Subjektivität: Verschiedene Analysten kommen zu unterschiedlichen Zielen.
Marktveränderungen ignoriert: Neue Ereignisse können das Ziel schnell obsolet machen.
Fazit
Kursziele helfen bei der Handelsplanung und bieten Struktur – doch sie sind keine Versprechen, sondern nur Einschätzungen. Sie sollten stets flexibel interpretiert und regelmäßig überprüft werden.


