RSI (Relative Strength Index)
Was ist der RSI?
Der Relative Strength Index (RSI) ist ein technischer Momentum-Indikator, der misst, wie stark ein Kurs in einem bestimmten Zeitraum gestiegen oder gefallen ist. Der RSI schwankt zwischen 0 und 100. Werte über 70 gelten als überkauft, unter 30 als überverkauft.
Vorteile des RSI
Früher Hinweis auf mögliche Umkehrpunkte
Einfache Interpretation
In allen Märkten einsetzbar: Aktien, Forex, Krypto etc.
Nachteile des RSI
Fehlsignale in starken Trends: Überkauft kann lange überkauft bleiben.
Starrer Schwellenwert: Muss je nach Markt angepasst werden.
Nicht alleinstehend sinnvoll: Besser mit Preis- und Volumenanalyse kombinieren.
Fazit
Der RSI ist ein bewährter Indikator zur Einschätzung der Marktstärke. Er eignet sich gut zur Unterstützung bei Kauf- oder Verkaufssignalen – sollte aber immer im Kontext der Marktlage gesehen werden.
Random Walk Theorie
Random Walk Theorie im Überblick
Was steckt hinter der Theorie des „Zufallsmarschs“ an der Börse?
Die sogenannte Random Walk Theorie (RWT) beschreibt die Vorstellung, dass Kursbewegungen an den Finanzmärkten grundsätzlich zufällig verlaufen und sich nicht verlässlich prognostizieren lassen. Besonders im Fokus stehen hierbei die Entwicklungen von Aktienkursen und anderen Wertpapieren. Die zentrale Annahme: Vergangene Kursdaten liefern keinen Rückschluss auf zukünftige Entwicklungen – Kursverläufe folgen also keinem vorhersehbaren Muster.
Da dieser Theorie zufolge frühere Kursbewegungen keine Rolle spielen, wird sie auch als „symmetrischer Random Walk“ bezeichnet. Diese Idee stellt einen deutlichen Gegensatz zu gängigen Methoden der Marktanalyse dar – sowohl technische als auch fundamentale Analysetechniken gelten unter dieser Annahme als ineffektiv.
Grundannahmen der Random Walk Theorie
Zufälligkeit statt Mustererkennung
Die Kernaussagen der Random Walk Theorie lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Die zukünftige Entwicklung von Aktienkursen kann nicht mit Sicherheit vorhergesagt werden.
Frühere Kursverläufe haben keinen Einfluss auf kommende Preisbewegungen.
Technische und fundamentale Analysen sind nach dieser Theorie nicht geeignet, den Markt dauerhaft zu schlagen.
Die Theorie zeigt Parallelen zur Effizienzmarkthypothese (EMH), nach der alle verfügbaren Informationen bereits in den Kursen enthalten sind.
Ursprünge und historische Entwicklung
Von mathematischer Idee zum Börsenklassiker
Die Ursprünge der Theorie gehen auf die französische Mathematikerin Louise Bachelier zurück, die den Aktienmarkt mit dem unvorhersehbaren Gang eines Betrunkenen verglich. International bekannt wurde das Konzept jedoch erst durch Burton Malkiel, einen US-amerikanischen Ökonomen. In seinem Werk A Random Walk Down Wall Street argumentierte er, dass Aktienkurse sich wie eine Zufallsreihe verhalten.
Ein häufig zitierter Vergleich verdeutlicht die Kernaussage: Ein Affe, der mit verbundenen Augen zufällig Aktien auswählt, könnte ein Portfolio zusammenstellen, das genauso gut abschneidet wie das eines professionellen Fondsmanagers.
Mathematische Darstellung der Theorie
Die Formel hinter dem Zufallsprinzip
Im wissenschaftlichen Diskurs wird die Random Walk Theorie oft anhand folgender Formel erklärt:
S(t) = T(t) + P(t) + U(t)Dabei steht:
S(t) für das beobachtbare Signal zu einem bestimmten Zeitpunkt
T(t) für die Driftkomponente (Trend)
P(t) für die periodische Komponente
U(t) für eine zufällige Rauschkomponente, die als normalverteiltes Rauschen (Gauß-Prozess) angenommen wird
Kritikpunkt: Empirische Untersuchungen zeigen, dass die Rauschkomponente oft keine Normalverteilung aufweist – beispielsweise beim DAX oder dem Dow Jones. Die Folge: Es entstehen sogenannte „dicke Ränder“ in der Verteilung, was auf größere Ausschläge und unvorhersehbare Schwankungen hinweist.
Bedeutung für Trader und Anleger
Strategien im Einklang mit dem Zufallsmodell
Anleger, die sich der Random Walk Theorie anschließen, sehen in der langfristigen Buy-and-Hold-Strategie die sinnvollste Herangehensweise. Anstatt zu versuchen, durch aktives Trading den Markt zu schlagen, setzen sie auf breit gestreute Anlagen wie ETFs oder Indizes, welche die Entwicklung ganzer Märkte abbilden.
Kritiker hingegen betonen, dass fundierte Analysen und gut getimtes Trading durchaus einen Mehrwert bieten können – vorausgesetzt, man investiert Zeit, Know-how und ein solides Risikomanagement. Der Erfolg sei dann weniger Zufall als vielmehr das Ergebnis strategischen Vorgehens.
Fazit
Zufall oder System? Eine Frage der Perspektive
Auch wenn die Random Walk Theorie betont, dass Märkte weitgehend unvorhersehbar agieren, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass Analyse und Strategie wirkungslos sind. Wer sich intensiv mit Marktmechanismen auseinandersetzt, kann durchaus wiederkehrende Muster erkennen und sein Handeln darauf ausrichten. Dennoch bleibt ein Rest an Unsicherheit bestehen – und genau hier setzt das Risikomanagement an: Wer sich vorbereitet und systematisch vorgeht, kann auch im scheinbar chaotischen Marktumfeld erfolgreich bestehen.
Rebound
Was ist ein Rebound?
Ein Rebound ist eine kurzfristige Kursumkehr nach einer vorangegangenen starken Abwärtsbewegung. Der Kurs „prallt“ dabei sinnbildlich von einem Unterstützungsniveau oder nach einem übertriebenen Abverkauf nach oben ab. Rebounds werden oft spekulativ gehandelt.
Vorteile von Rebounds
Schnelle Gewinnchancen: Besonders beliebt bei kurzfristigen Tradern.
Psychologisch erklärbar: Märkte korrigieren häufig übertriebene Bewegungen.
Häufige Marktphasen: Rebounds treten regelmäßig auf.
Nachteile von Rebounds
Hohe Volatilität: Einstieg oft schwierig und risikoreich.
Fehlsignale möglich: Nicht jeder Rückpraller führt zu einer Trendwende.
Timing entscheidend: Zu frühes oder spätes Handeln kann Verluste verursachen.
Fazit
Rebounds bieten attraktive, aber spekulative Chancen. Sie sind besonders geeignet für erfahrene Trader mit klarem Risiko-Setup und schneller Reaktionsfähigkeit.
Relative Value Strategie
Was ist die Relative Value Strategie?
Definition, Funktionsweise & Bedeutung im Finanzhandel
Die Relative Value Strategie, auch als Arbitrage- oder Pairs-Trading-Strategie bekannt, verfolgt das Ziel, von Preisunterschieden zwischen wirtschaftlich oder strukturell verwandten Finanzinstrumenten zu profitieren. Im Fokus steht dabei nicht der absolute Preis eines Wertpapiers, sondern dessen Bewertung im Verhältnis zu einem vergleichbaren Instrument.
Typischerweise werden zwei eng miteinander verbundene Finanzprodukte gleichzeitig gehandelt – eines wird gekauft (Long-Position), das andere verkauft (Short-Position). Die Strategie geht davon aus, dass sich Preisabweichungen zwischen diesen Papieren mittelfristig wieder angleichen.
Grundlagen und Konzept
Warum „Relative“ Bewertung entscheidend ist
Im Zentrum der Strategie steht die Analyse, ob ein Wertpapier im Vergleich zu einem anderen als unter- oder überbewertet erscheint. Es wird also nicht allein beurteilt, ob eine Aktie „günstig“ ist, sondern ob sie relativ günstiger oder teurer als ein ähnlicher Vermögenswert ist.
Die Relative Value Strategie wird deshalb auch häufig als Pairs Trading bezeichnet. Hierbei werden typischerweise zwei hoch korrelierte Wertpapiere beobachtet, etwa Aktien desselben Sektors oder unterschiedliche Laufzeiten ähnlicher Anleihen.
Einsatzbereiche der Strategie
Welche Märkte und Produkte eignen sich?
Diese Strategie findet in verschiedenen Anlageklassen Anwendung. Dazu zählen unter anderem:
Aktien
Anleihen
Futures und Optionen
Währungen (Forex)
Rohstoffe
Häufig wird sie in seitwärts tendierenden Märkten genutzt – also in Marktphasen, in denen keine klare Auf- oder Abwärtstrendstruktur vorliegt.
Beispielsweise können im Aktienhandel zwei Unternehmen aus derselben Branche verglichen werden. Ziel ist es, Bewertungsunterschiede zu erkennen und entsprechend zu handeln. Im Währungsmarkt kann man auf kurzfristige Ungleichgewichte zwischen Währungspaaren setzen.
Wie funktioniert die Relative Value Strategie?
Mechanismen der Arbitrage
Es gibt mehrere Umsetzungsformen dieser Strategie:
1. Preisarbitrage über Märkte hinweg Ein Wertpapier wird an einem Markt gekauft und gleichzeitig an einem anderen Markt teurer verkauft. Die Differenz ergibt den Gewinn – vorausgesetzt, der Markt ist liquide und die Transaktion effizient.
2. Long-/Short-Strategie innerhalb eines Wertpapierpaares Beispiel: Ein Trader geht Long in der Aktie A und gleichzeitig Short in der Aktie B, weil er eine temporäre Preisdivergenz erkennt. Sobald sich die Preise annähern, werden beide Positionen geschlossen und der Gewinn realisiert.
3. Konvergenzstrategie Hier wird spekuliert, dass sich die Preise zweier ähnlicher Finanzinstrumente wieder annähern – zum Beispiel zwei Anleihen mit vergleichbarem Risikoprofil.
Praxisbeispiel
Arbitrage mit Coca-Cola und PepsiCo
Stell dir vor, die Aktienkurse von Coca-Cola (KO) und PepsiCo (PEP) bewegen sich normalerweise im Gleichschritt. Eines Tages steigt Coca-Cola jedoch stark, während PepsiCo konstant bleibt.Du vermutest eine Fehlbewertung:
Long-Position auf PepsiCo (du setzt auf Kursanstieg)
Short-Position auf Coca-Cola (du erwartest eine Korrektur)
Wenn sich die Kursrelation wieder normalisiert, kannst du beide Positionen mit Gewinn schließen – basierend auf der Preisangleichung der beiden Titel.
Chancen und Risiken der Strategie
Lohnt sich Relative Value Arbitrage?
Chancen
Risiken
Ausnutzung temporärer Marktineffizienzen
Hoher Analyseaufwand & Fachwissen notwendig
Geringere Marktrisiken durch Hedging
Abhängigkeit von exakten Daten & Modellen
Einsatz in unterschiedlichen Märkten möglich
Kontrahentenrisiken bei Derivaten
Potenziell stabile Renditen auch in Seitwärtsphasen
Risiko unerwarteter Marktbewegungen
Obwohl das Marktrisiko durch Long-/Short-Kombinationen meist reduziert wird, kann es bei starken externen Ereignissen (z. B. geopolitischen Schocks) zu unerwarteten Verlusten kommen.
Unterschiede zum klassischen Trading
Relative Value vs. kurzfristiger Handel
Während Trader auf schnelle Kursbewegungen und technische Signale reagieren, basiert die Relative Value Strategie auf einer detaillierten Analyse relativer Bewertungen. Die Unterschiede auf einen Blick:
Merkmal
Relative Value Strategie
Trading (z. B. Day- oder Swing-Trading)
Zielsetzung
Preisabweichungen zwischen Paaren nutzen
Gewinn durch kurzfristige Marktbewegungen
Analysefokus
Fundamentale/relative Bewertung
Technische Analyse, Marktstimmung
Risikostruktur
Eher moderat durch Hedging
Höheres Risiko bei starker Volatilität
Zeithorizont
Kurz- bis mittelfristig
Sehr kurzfristig (Minuten bis Tage)
Komplexität
Hoch, erfordert Marktverständnis
Fokus auf Charts und technische Signale
Fazit
Für wen eignet sich die Relative Value Strategie?
Die Relative Value Strategie bietet erfahrenen Marktteilnehmern die Möglichkeit, systematisch Ineffizienzen zu identifizieren und auszunutzen – insbesondere in seitwärts tendierenden Märkten. Sie erfordert allerdings tiefergehendes Fachwissen, analytische Fähigkeiten und Disziplin.
Wer sich auf relative Preisbewegungen konzentriert und Hedging-Techniken richtig anwendet, kann so eine risikooptimierte Rendite erzielen. Für Einsteiger hingegen ist die Strategie weniger geeignet, da sie umfangreiche Marktkenntnisse und präzise Datenanalysen voraussetzt.
Rendite
Was ist Rendite?
Definition, Berechnungsformel & praktische Anwendungsbeispiele
Die Rendite ist eine zentrale Kennzahl im Finanzwesen und misst den Erfolg einer Investition im Verhältnis zum eingesetzten Kapital. Sie zeigt also an, wie viel Gewinn pro investiertem Euro erzielt wurde. Ob Aktien, Immobilien, Anleihen oder kurzfristige Spekulationen im Trading – überall, wo Kapital eingesetzt wird, spielt die Rendite eine entscheidende Rolle.
Je höher die Rendite, desto größer der Gewinn im Vergleich zum Startkapital – und umgekehrt.
Rendite einfach erklärt
Bedeutung für private und institutionelle Investoren
Die Rendite gibt Aufschluss darüber, wie rentabel ein Investment tatsächlich war. Anders als der absolute Gewinn berücksichtigt sie das Verhältnis zum eingesetzten Kapital. So lassen sich unterschiedliche Investitionen objektiv vergleichen – auch wenn sie unterschiedliche Laufzeiten oder Anlageformen aufweisen.
Wichtige Merkmale:
Finanzielle Leistungskennzahl für Investitionen
Vergleichsinstrument zwischen verschiedenen Anlageformen
Aussagekräftiger als der reine Gewinn
Gilt für Privatanleger und Unternehmen gleichermaßen
Wie wird die Rendite berechnet?
Formel & Beispiel
Die klassische Formel zur Renditeberechnung lautet:
Rendite = (Gewinn / investiertes Kapital) × 100
Beispiel: Ein Investor legt 1.000 € an und erzielt 100 € Gewinn. Rendite = (100 € / 1.000 €) × 100 = 10 %
Die Rendite wird dabei stets in Prozent angegeben und bezieht sich in der Regel auf ein Jahr – Stichwort: Jahresrendite (p. a.). Bei kurzfristigen oder komplexeren Investments können andere Zeiträume oder Methoden zur Anwendung kommen (z. B. annualisierte Rendite, Yield to Maturity bei Anleihen).
Rendite vs. Gewinn – was ist der Unterschied?
Der Gewinn beschreibt den absoluten Betrag, den eine Investition abwirft.Die Rendite ist der prozentuale Ertrag bezogen auf das eingesetzte Kapital.
Beispiel:
Hauskauf für 250.000 €, Verkauf für 300.000 € → Gewinn: 50.000 €
Rendite: (50.000 € / 250.000 €) × 100 = 20 %
Der Unterschied ist entscheidend für die Vergleichbarkeit von Investitionen.
Rendite vs. Zinsen – eine wichtige Abgrenzung
Zinsen und Renditen werden häufig verwechselt, bedeuten aber nicht dasselbe.
Aspekt
Rendite
Zinsen
Definition
Prozentualer Gesamtertrag aus einer Investition
Vergütung für geliehenes Kapital
Einflussfaktoren
Kursgewinne, Dividenden, Gebühren
Fester Satz, meist unabhängig vom Markt
Risiko
Je nach Anlageform variabel
In der Regel geringer
Flexibilität
Hoch – abhängig von Markt und Strategie
Geringer, oft vertraglich fixiert
Beispiel
Aktienrendite, Mietrendite
Sparbuchzins, Anleihezins
Bei vielen Finanzprodukten wie Anleihen spielen Kursbewegungen und Zinszahlungen gemeinsam eine Rolle bei der Renditeberechnung – Stichwort: effektive Rendite oder Yield to Maturity.
Arten der Rendite
Welche Renditekennzahlen gibt es?
1. Bruttorendite Der Gesamtertrag im Verhältnis zum eingesetzten Kapital – vor Abzug von Steuern und Gebühren.
2. Nettorendite Die realistische Rendite nach Abzug aller Kosten wie Transaktionsgebühren, Depotkosten oder Verwaltungsgebühren. Formel: Nettorendite = [(Gewinn – Kosten) / Kapital] × 100
3. Dividendenrendite Misst die jährliche Dividendenzahlung einer Aktie im Verhältnis zum Kaufpreis. Formel: Dividendenrendite = (Dividende / Aktienkurs) × 100
4. Aktienrendite Gesamtertrag aus Kursgewinnen und Dividendenzahlungen. Diese ist besonders relevant für die Performancebewertung einzelner Titel oder Portfolios.
5. Mietrendite (bei Immobilien)Bewertet das Verhältnis zwischen den jährlichen Mieteinnahmen und dem Kaufpreis der Immobilie – oft unter Berücksichtigung von Kaufnebenkosten und Instandhaltung.
6. Anleihenrendite (Yield to Maturity) Gibt an, welchen Gesamtertrag ein Anleger erwarten kann, wenn er eine Anleihe bis zur Fälligkeit hält – unter Berücksichtigung von Kaufpreis, Nominalzins, Laufzeit und Rückzahlungswert.
Rendite im Trading
Chancen und Risiken für aktive Marktteilnehmer
Im Trading beschreibt die Rendite den prozentualen Gewinn oder Verlust eines einzelnen Trades im Verhältnis zum eingesetzten Kapital. Beispiel: Einsatz: 800 €, Gewinn: 600 € → Rendite: (600 / 800) × 100 = 75 %
Trading-Renditen sind oft deutlich höher (oder niedriger) als bei klassischen Anlagen, insbesondere beim Einsatz von Hebelprodukten wie CFDs oder Optionen.
Vorsicht: Hohe Rendite = hohes Risiko. Ein falscher Trade kann zu überproportionalen Verlusten führen. Professionelle Trader setzen sich deshalb realistische Ziele, etwa 2–3 % pro Monat bzw. 20–30 % pro Jahr.
Praxisbeispiel: Rendite bei Aktien
Ein Anleger investiert 1.000 € in eine Aktie. Nach einem Jahr hat die Aktie 100 € Kursgewinn erzielt und zusätzlich 50 € Dividende gezahlt. Gesamtertrag: 150 € → Rendite = (150 / 1.000) × 100 = 15 %
Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, alle Komponenten der Rendite (Kursgewinn + Dividende) zu berücksichtigen.
Renditemaximierung durch clevere Strategien
Tipps für Anleger
Wer seine Rendite gezielt steigern möchte, sollte folgende Punkte beachten:
Kosten senken: Niedrige Transaktionskosten und Gebühren erhöhen automatisch die Nettorendite.
Diversifikation: Streuung über verschiedene Anlageklassen reduziert das Risiko und erhöht die Renditechancen.
Cost-Average-Effekt nutzen: Regelmäßiges Investieren gleicht Preisschwankungen aus.
Reinvestieren von Erträgen: Der Zinseszinseffekt wirkt langfristig stark renditesteigernd.
Risiken im Blick behalten: Hohe Renditeversprechen gehen meist mit höherem Risiko einher.
Fazit: Rendite als Schlüsselkennzahl für den Anlageerfolg
Die Rendite ist mehr als nur eine Zahl – sie ist ein zentraler Maßstab für die Effizienz und Qualität einer Investition. Wer die Rendite richtig versteht, berechnet und vergleicht, kann fundierte Anlageentscheidungen treffen und langfristig erfolgreicher investieren.
Requotes
Was sind Requotes im Trading?
Erklärung, Ursachen & Strategien zur Vermeidung
Requotes sind ein Phänomen im Online-Trading, bei dem eine Handelsorder nicht zum ursprünglich angezeigten Preis ausgeführt werden kann. Stattdessen bietet der Broker einen neuen Preis an – eine sogenannte „Neuquotierung“. Dieses Ereignis tritt typischerweise in Phasen hoher Marktvolatilität auf, wenn sich Kurse rasant verändern.
Requotes sind für Trader besonders ärgerlich, da sie das Risiko schlechterer Einstiegs- oder Ausstiegspunkte erhöhen. Sie können jedoch auch Vorteile bringen – etwa wenn der neue Preis günstiger ist als der ursprünglich angefragte.
Definition: Was ist ein Requote?
Ein Requote entsteht, wenn zwischen dem Absenden einer Order und deren Ausführung eine Kursveränderung stattfindet – oft nur um Millisekunden verzögert. Der Broker kann den ursprünglichen Preis nicht mehr garantieren und sendet dem Trader einen neuen Preisvorschlag. Dieser kann entweder akzeptiert oder abgelehnt werden.
Kurz gesagt: Requote = neue Preisstellung vom Broker bei Kursabweichung.
Ursachen für Requotes im Trading
Requotes entstehen durch eine Kombination aus Marktbedingungen und technischer Infrastruktur. Die häufigsten Gründe:
1. Volatilität
In turbulenten Marktphasen – etwa bei News-Releases oder während wirtschaftspolitischer Ereignisse – schwanken Kurse in Sekundenschnelle. Solche Preissprünge verhindern eine garantierte Orderausführung zum ursprünglichen Preis.
2. Langsame Orderausführung durch den Broker
Wenn der Broker nicht über ausreichende Infrastruktur oder Liquiditätsanbieter verfügt, kann es zu Verzögerungen bei der Preisaktualisierung kommen. Dies betrifft insbesondere Market Maker mit geringer Serverleistung oder schlechter Anbindung.
3. Handelsstrategien mit hohem Tempo
Strategien wie Scalping oder News Trading setzen schnelle Orderausführungen voraus. Requotes sind hier besonders problematisch, da wenige Pips Verzögerung über Gewinn oder Verlust entscheiden können.
Auswirkungen: Was bedeuten Requotes für Trader?
Requotes können positive wie negative Folgen für den Anleger haben:
Mögliche Vorteile
Mögliche Nachteile
Günstigerer Ausführungspreis
Schlechterer Einstieg/Ausstieg
Höherer Gewinn bei günstigem Kurs
Verpasste Chancen durch Ablehnung
Vermeidung von Slippage
Entstehung von Zusatzkosten
Gerade im kurzfristigen Handel mit engen Spreads können selbst kleinste Preisabweichungen entscheidend sein. Deshalb ist es wichtig, die Ursachen zu kennen und gezielt gegenzusteuern.
Praxisbeispiele für Requotes
Beispiel 1: Kauforder
Ein Trader möchte ein Währungspaar zum Kurs von 1,3000 kaufen.Der Broker kann diesen Kurs nicht mehr stellen und bietet stattdessen 1,3005 an.➤ Requote: Der Trader muss entscheiden, ob er den neuen, leicht schlechteren Preis akzeptiert.
Beispiel 2: Verkaufsorder
Ein Händler setzt eine Verkaufsorder zu 1,3000 ab.Stattdessen erhält er von seinem Broker ein Angebot über 1,2995.➤ Auch hier liegt ein Requote vor – der erzielbare Verkaufspreis ist geringer als erwartet.
Strategien zur Vermeidung von Requotes
Trader können sich durch gezielte Maßnahmen gegen häufige Requotes absichern:
1. Nutzung von Limit Orders
Eine Limit Order legt einen maximalen Kaufpreis bzw. minimalen Verkaufspreis fest. Wird dieser nicht erreicht, erfolgt keine Ausführung – Requotes sind ausgeschlossen.
2. Hochwertige Brokerwahl
Ein Broker mit moderner Infrastruktur und tiefem Liquiditätspool (z. B. ECN-Broker) kann Orders in Echtzeit ohne Preisabweichungen ausführen. → Siehe unsere Empfehlungen weiter unten.
3. Trading außerhalb volatiler Marktphasen
Wer außerhalb von News-Zeiten oder nach Börseneröffnung handelt, reduziert das Risiko unerwarteter Preissprünge – und damit von Requotes.
4. Nutzung fortschrittlicher Handelsplattformen
Moderne Plattformen wie MetaTrader 5, cTrader oder TradingView ermöglichen Orderausführungen mit Toleranz-Einstellungen. So lässt sich bestimmen, wie weit der Preis maximal abweichen darf, bevor ein Requote entsteht.
Broker ohne Requotes: Unsere Empfehlungen
Wir stellen drei Broker vor, die bekannt dafür sind, keine Requotes anzuwenden und eine hervorragende Ausführungsqualität zu bieten:
✅ BlackBull Markets
ECN-Broker aus Neuseeland (gegründet 2014)
Regulierung: FSP, FSA Seychelles
Plattformen: MT4, MT5, TradingView, cTrader
Hebel bis 1:500, Spreads ab 0,0 Pips
Keine Requotes, ideal für Scalper
Social Trading via ZuluTrade und AutochartistJetzt BlackBull Markets testen ›
✅ Vantage Markets
Gegründet 2009, Sitz in Australien
Regulierung durch VFSC & ASIC
Plattformen: MT4, MT5, ProTrader
Über 1.000 handelbare CFDs
Günstige Spreads + Kommissionen
Requotes ausgeschlossen durch STP/ECN-TechnologieJetzt kostenlos bei Vantage starten ›
✅ GBE Brokers
Gegründet 2015, deutsche Niederlassung (Hamburg)
Reguliert durch BaFin und CySEC
Plattformen: MT4, MT5, TradingView, GBE Invest
Spread ab 0,0 Pips + 3 € Kommission pro Lot
Ideal für erfahrene Trader und Profis
Eigener Liquiditätsanbieter (GBE Prime)Mehr über GBE Brokers erfahren ›
Fazit: Requotes erkennen und vermeiden
Requotes gehören vor allem in volatilen Märkten zum Trading-Alltag. Sie entstehen durch Preisschwankungen, technische Verzögerungen oder unzureichende Ausführungsqualität beim Broker. Obwohl sie mitunter zu besseren Preisen führen können, stellen sie in den meisten Fällen ein Risiko für die Handelsstrategie dar.
Wer Requotes vermeiden möchte, sollte auf:
Limit Orders statt Market Orders
Stabile Broker mit ECN/STP-Technologie
moderne Handelsplattformen
und ruhige Marktzeiten setzen.
So wird sichergestellt, dass Orderausführungen schnell, transparent und verlustarm ablaufen – ganz im Sinne erfolgreicher Handelsstrategien.
Research
Was ist Research im Trading?
Definition, Analysearten & Anwendung in der Praxis
Der Begriff Research im Trading beschreibt die systematische Sammlung, Auswertung und Interpretation von Informationen, die potenziellen Einfluss auf den Kurs von Finanzinstrumenten haben – etwa Aktien, Anleihen, Währungen oder Rohstoffe. Es handelt sich dabei um einen essenziellen Bestandteil der fundierten Wertpapieranalyse und bildet die Grundlage für fundierte Handelsentscheidungen.
Ziel des Research ist es, sowohl rational fundierte als auch stimmungsgetriebene Marktbewegungen zu identifizieren und daraus Handlungsempfehlungen für Kauf, Verkauf oder Halten von Positionen abzuleiten.
Definition: Research im Trading einfach erklärt
Trading-Research ist der gezielte Analyseprozess, bei dem Händler oder Analysten marktrelevante Daten untersuchen, um die Preisentwicklung von Vermögenswerten einzuschätzen. Dieser Prozess umfasst qualitative wie quantitative Methoden und kann sich auf Unternehmenskennzahlen, Preisverläufe, Marktstimmungen oder makroökonomische Rahmenbedingungen beziehen.
Wichtig: Gutes Research im Trading reduziert Spekulation und erhöht die Wahrscheinlichkeit fundierter Anlageentscheidungen.
Welche Arten von Research gibt es im Trading?
Im professionellen Börsenhandel lassen sich drei zentrale Formen des Research unterscheiden, die je nach Handelsstil und Marktsituation unterschiedlich gewichtet werden:
1. Fundamentalanalyse
Die Fundamentalanalyse zielt darauf ab, den „inneren Wert“ eines Unternehmens oder Marktes zu bestimmen. Im Mittelpunkt stehen betriebswirtschaftliche Kennzahlen, Branchenentwicklungen und volkswirtschaftliche Rahmenbedingungen. Ziel ist es, unterbewertete oder überbewertete Finanzinstrumente zu identifizieren.
Typische Datenquellen:
Jahresabschlüsse, Bilanzkennzahlen, Gewinn- und Verlustrechnungen
Makrodaten wie Zinsentwicklung, Inflation, Arbeitsmarktdaten
Branchenanalysen und Unternehmensberichte
2. Technische Analyse (Chartanalyse)
Die Chartanalyse konzentriert sich ausschließlich auf Kursverläufe und Handelsvolumen. Sie basiert auf der Annahme, dass sich Kursbewegungen in bestimmten Mustern wiederholen. Technische Indikatoren, Trendlinien und Chartformationen sollen künftige Bewegungen voraussagen.
Typische Werkzeuge:
Candlestick-Muster, Fibonacci-Retracements, Moving Averages
RSI, MACD, Bollinger-Bänder
Trading-Software mit historischen Daten und Chart-Funktionen
3. Sentimentanalyse (Sentimental Research)
Die Sentimentanalyse bewertet die Stimmungslage der Marktteilnehmer – also ob diese eher optimistisch (bullish) oder pessimistisch (bearish) agieren. Dabei werden unter anderem Umfragen, soziale Medien, Put-Call-Ratios oder Positionierungsdaten ausgewertet.
Wichtige Quellen:
COT-Daten (Commitments of Traders)
Sentiment-Indikatoren wie Fear & Greed Index
Social-Media-Trends und Stimmungsanalysen aus Foren
Welche Datenquellen bilden die Grundlage?
Je nach Analyseansatz unterscheiden sich die verwendeten Datensätze erheblich:
Analysemethode
Datengrundlage
Fundamentalanalyse
Makroökonomische Statistiken, Unternehmensberichte, Branchenanalysen
Chartanalyse
Kursverläufe, Volumendaten, historische Preisdaten
Sentimentanalyse
Marktumfragen, Social Media, Positionierungsdaten, Derivate-Indikatoren
Beispiel für fundamentale Daten:
Globalanalyse: Zinsentwicklung, Wechselkurse, Konjunkturindikatoren
Branchenanalyse: Marktwachstum, Wettbewerb, Technologietrends
Einzelanalyse: EBIT, Cashflow, Schuldenquote, Dividendenrendite
Anwendung von Research im Trading-Alltag
Die Ergebnisse des Research helfen Tradern und Investoren dabei, in komplexen Marktumfeldern strukturierte Entscheidungen zu treffen. Je nach Strategie und Zeithorizont fließen verschiedene Analyseergebnisse unterschiedlich stark ein.
Typische Anwendungen:
Identifikation von Einstiegs- oder Ausstiegspunkten (z. B. durch Chartsignale)
Bewertung von Unternehmensaktien auf Basis fundamentaler Kennzahlen
Einschätzung von kurzfristigen Marktbewegungen über Sentimentdaten
Kombination mehrerer Analyseformen (Triangulation)
Beispiel: Ein Trader erkennt anhand fundamentaler Daten, dass ein Unternehmen unterbewertet ist, identifiziert durch Chartanalyse einen Aufwärtstrend und bestätigt durch Sentimentanalyse ein bullishes Marktumfeld → Einstiegssignal!
Kombination von Analyseformen: Der ganzheitliche Ansatz
Keine Analyseform ist allein unfehlbar. Deshalb gilt: Fundamentalanalyse + Chartanalyse + Sentimentanalyse = fundierte Tradingentscheidung
Analyse
Stärken
Schwächen
Fundamentalanalyse
Langfristige Bewertung, rationale Basis
Zeitintensiv, wenig kurzfristig nutzbar
Chartanalyse
Schnelle Reaktionsfähigkeit, klare Signale
Subjektiv interpretierbar
Sentimentanalyse
Marktpsychologie sichtbar machen
Kein klarer Handlungsindikator
Durch die Kombination aller Research-Ansätze können Anleger Marktverhalten besser einschätzen und fundiertere Entscheidungen treffen – insbesondere in unsicheren oder trendlosen Marktphasen.
Fazit: Warum Research im Trading unverzichtbar ist
Wer erfolgreich an der Börse agieren will, kommt an qualitativ hochwertigem Research nicht vorbei. Ob mittels Fundamentaldaten, technischer Indikatoren oder der Analyse der Marktstimmung – fundierte Analysen reduzieren Risiken, fördern strategisches Denken und stärken die Entscheidungsfindung.
Erfolgreiches Trading basiert nicht auf Intuition – sondern auf systematischer Recherche.
Resistance (Widerstand)
Was ist ein Resistance?
Ein Resistance (Widerstand) ist ein Kursniveau, an dem ein Aufwärtstrend oft stoppt oder sich umkehrt. Dort treffen steigende Kurse auf verstärkte Verkaufsbereitschaft. Widerstände entstehen z. B. durch frühere Hochs oder psychologische Marken.
Vorteile von Widerständen
Orientierung im Chart: Klare Zonen für mögliche Gewinnmitnahmen oder Short-Einstiege.
Einfach zu erkennen: Besonders bei wiederholten Hochpunkten.
Gut kombinierbar mit Indikatoren: Z. B. RSI oder gleitenden Durchschnitten.
Nachteile von Widerständen
Kein sicheres Signal: Widerstände können auch durchbrochen werden (Breakout).
Subjektivität: Nicht jeder Trader sieht denselben Widerstand.
Veränderlichkeit: Widerstände können mit der Zeit ihre Wirkung verlieren.
Fazit
Resistance-Zonen sind wichtige Anhaltspunkte für technische Trader. Sie helfen bei der Einschätzung möglicher Wendepunkte – funktionieren aber am besten in Verbindung mit weiteren Analysen.
Return on Investment (ROI)
Return on Investment (ROI) erklärt
Definition, Berechnung, Beispiele und praktische Anwendung
Der Return on Investment (ROI) – auch bekannt als Kapitalrendite oder Anlagenverzinsung – ist eine der wichtigsten Kennzahlen zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit einer Investition. Er zeigt auf, wie viel Gewinn im Verhältnis zum eingesetzten Kapital erzielt wurde und dient als Maßstab für die Effizienz und Rentabilität einer Geldanlage oder eines Unternehmensprojekts.
Ob im Unternehmenscontrolling, bei der Projektbewertung oder im Trading – der ROI ermöglicht einen schnellen, vergleichbaren Blick auf die Ertragskraft einer Investition.
Was bedeutet ROI?
Definition und Ursprung
Der Begriff Return on Investment bedeutet übersetzt „Rendite auf das eingesetzte Kapital“. Er beschreibt das Verhältnis von Gewinn zu Investitionssumme – ausgedrückt in Prozent. Ein ROI von 10 % bedeutet beispielsweise, dass pro eingesetztem Euro 10 Cent Gewinn erwirtschaftet wurden.
Die Kennzahl wurde vom US-amerikanischen Ingenieur Donaldson Brown entwickelt und im DuPont-Kennzahlensystem verankert – einem der ersten integrierten Controlling-Modelle der Wirtschaftsgeschichte. Noch heute gilt der ROI als internationaler Standard zur Ergebnis- und Effizienzanalyse.
Formel zur ROI-Berechnung
Es gibt mehrere Methoden zur Berechnung, abhängig vom Anwendungsbereich. Die klassische ROI-Formel im Unternehmenskontext lautet:
ROI = Umsatzrendite × Kapitalumschlag
Dabei werden zwei Teilkennzahlen miteinander verknüpft:
1. Umsatzrendite
Diese gibt an, wie viel vom Umsatz als Gewinn übrig bleibt: Umsatzrendite = (Gewinn / Umsatz) × 100
2. Kapitalumschlag
Diese Kennzahl zeigt, wie effizient das eingesetzte Kapital genutzt wurde: Kapitalumschlag = Umsatz / Gesamtkapital
Setzt man beide Formeln zusammen, ergibt sich der ROI:
ROI = (Gewinn / Umsatz) × (Umsatz / Kapital) × 100= (Gewinn / Kapital) × 100
Praxisbeispiel: ROI im Unternehmen
Ein Unternehmen verfügt über ein Gesamtkapital von 50 Millionen Euro und erzielt daraus einen Jahresumsatz von 40 Millionen Euro. Der Jahresgewinn beträgt 4 Millionen Euro.
Schritt 1 – Umsatzrendite:4 Mio. € / 40 Mio. € = 0,10 → 10 %
Schritt 2 – Kapitalumschlag:40 Mio. € / 50 Mio. € = 0,80
ROI = 10 % × 0,80 = 8 %
Das bedeutet: Das Unternehmen erwirtschaftet mit seinem Kapital eine jährliche Rendite von 8 Prozent.
ROI für Einzelinvestitionen berechnen
Bei einfachen Projekten oder Investitionen kommt folgende Formel zum Einsatz:
ROI = (Gewinn / Investitionskosten) × 100
Beispiel: Eine Maschine kostet 25.000 €. Der Jahresgewinn durch deren Nutzung beträgt 5.000 €.→ ROI = (5.000 / 25.000) × 100 = 20 %
Das heißt: Die Maschine erwirtschaftet jährlich 20 % Gewinn auf das eingesetzte Kapital.
ROI im Trading: Wie erfolgreich war dein Trade?
Auch im Trading wird der ROI genutzt, um den Ertrag eines Trades im Verhältnis zum Kapitaleinsatz zu messen. Die Berechnung erfolgt wie bei Einzelinvestitionen:
ROI = (Gewinn – Kosten) / eingesetztes Kapital × 100
Beispiel: Ein Trader kauft 200 Aktien zu 5 € (1.000 € Investition). Ein Jahr später verkauft er sie zu 8 € – macht 600 € Gewinn. Abzüglich 30 € Transaktionskosten bleibt ein Reingewinn von 570 €.
→ ROI = (570 / 1.000) × 100 = 57,0 %
Wofür wird der ROI genutzt?
Der ROI ist vielseitig einsetzbar:
Investitionsvergleiche: Vergleich mehrerer Projekte oder Kapitalanlagen
Erfolgsanalyse: Bewertung der Rentabilität von Geschäftsbereichen oder Kampagnen
Controlling: Messgröße zur Zielverfolgung und Strategieplanung
Trading: Performancekennzahl für einzelne Trades oder Strategien
Vorteile des ROI
✅ Einfache und schnelle Berechnung
✅ Branchenübergreifend anwendbar
✅ Ermöglicht den Vergleich unterschiedlicher Investitionen
✅ Unterstützt das unternehmerische Controlling
Grenzen und Schwächen des ROI
Trotz seiner Popularität hat der ROI auch Einschränkungen:
Schwäche
Beschreibung
Keine Zeitkomponente
Die Dauer bis zur Gewinnerzielung wird nicht berücksichtigt.
Kein Risikoindikator
Der ROI sagt nichts über die Wahrscheinlichkeit des Verlustes.
Vergleichbarkeit eingeschränkt
ROI-Werte variieren stark zwischen Branchen und Projekttypen.
Keine Aussage zur Liquidität
Kapitalbindung und Zahlungsströme bleiben unberücksichtigt.
Deshalb sollte der ROI immer in Kombination mit weiteren Kennzahlen wie Kapitalwert, Amortisationsdauer oder Risikobewertungen verwendet werden.
Branchenvergleich: Was ist ein „guter“ ROI?
Der ROI ist branchenabhängig stark unterschiedlich. Während Handelsunternehmen oft ROI-Werte von über 20 % erzielen, gelten in der Industrie bereits 8–10 % als solide. Im Trading wiederum kann der ROI stark schwanken – hier sind einzelne hohe Werte möglich, jedoch bei höherem Risiko.
Fazit: ROI als Maß für Investitionseffizienz
Der Return on Investment ist eine leicht verständliche Kennzahl, die eine schnelle Einschätzung der Wirtschaftlichkeit ermöglicht. Ob bei Maschinenkäufen, Aktienhandel oder großen Investitionsprojekten – der ROI liefert eine erste, aber wichtige Orientierung, ob sich ein Einsatz gelohnt hat.
Tipp: Ergänze den ROI immer mit Zeitbezug, Risikoanalyse und Liquiditätsbetrachtung für fundierte Entscheidungen.
Reversal Trading
Reversal Trading erklärt
Strategien zur Trendumkehr & praktische Anwendung
Reversal Trading beschreibt eine Handelsstrategie, bei der Trader gezielt auf die Umkehr eines bestehenden Markttrends setzen – also den Wechsel von einem Aufwärts- in einen Abwärtstrend oder umgekehrt. Mithilfe technischer Analyse, Candlestick-Mustern und Indikatoren wird versucht, Wendepunkte frühzeitig zu erkennen und profitabel zu nutzen.
Was ist ein Reversal im Trading?
Ein Reversal (deutsch: Trendumkehr) ist der Moment, in dem ein Markttrend endet und eine gegenläufige Bewegung beginnt. Trader identifizieren diesen Wendepunkt anhand von Chartmustern, Volumenveränderungen und Indikatoren. Ziel ist es, bestehende Positionen rechtzeitig zu schließen oder neue Trades in Richtung des neuen Trends einzugehen.
Reversal Pattern im Überblick
Bullish vs. Bearish Reversal
Bullish Reversal Pattern: Signalisiert den Wechsel von einem Abwärtstrend in einen Aufwärtstrend
Bearish Reversal Pattern: Weist auf das Ende eines Aufwärtstrends und Beginn fallender Kurse hin
Aussagekräftige Muster zeichnen sich durch starke Kursausschläge und eine klare Kerzenüberlappung aus. Besonders relevant: Trendbars, bei denen der Kerzenkörper mehr als 50 % der gesamten Candle einnimmt.
Beliebte Chartmuster zur Trendumkehr
Pattern
Richtung
Beschreibung
Doppelboden (Double Bottom)
Bullish
Zwei Tiefpunkte auf gleichem Niveau → Ausbruch nach oben möglich
Doppeltop (Double Top)
Bearish
Zwei Hochpunkte → Widerstand wird nicht überwunden
V-Bottom / V-Top
Bullish / Bearish
Schnelle Umkehr mit starkem Momentum
SKS (Schulter-Kopf-Schulter)
Bearish
Drei Hochs, mittlerer am höchsten → mögliche Trendwende
Inverse SKS
Bullish
Umgekehrtes SKS-Muster am Tiefpunkt eines Abwärtstrends
Je höher die gewählte Zeiteinheit, desto zuverlässiger das Signal (z. B. Wochen- statt Stundenchart).
Reversal erkennen: Wichtige Indikatoren & Werkzeuge
Zur Bestätigung eines Reversal Patterns nutzen Trader folgende technische Hilfsmittel:
Gleitende Durchschnitte (Moving Averages): Schnittpunkte verschiedener Linien deuten auf Trendwechsel hin
RSI (Relative Strength Index): Überkaufte oder überverkaufte Märkte deuten mögliche Umkehr an
MACD: Signalisiert Trendwechsel durch Kreuzung der MACD- und Signallinie
Unterstützung & Widerstand: Brüche wichtiger Niveaus deuten auf Richtungswechsel hin
Volumenanalyse: Steigendes Volumen bei Kursausbruch = starkes Umkehrsignal
Trendlinien & Kanäle: Ein Bruch bestehender Linien kann die Trendwende einläuten
Vor- und Nachteile des Reversal Tradings
Vorteile
Nachteile
Gewinnchancen in beide Richtungen
Hohe Fehleranfälligkeit bei Fehlsignalen
Gutes CRV bei frühem Einstieg
Erfahrung notwendig
Vielfältig einsetzbar auf allen Märkten
Risiko von Bullen- und Bärenfallen
Kombination mit Trendfolgestrategien möglich
Erfordert Disziplin & Timing
Reversal Trading in der Praxis: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Schritt 1: Trend analysieren Bestimme den aktuellen Trend und erkenne potenzielle Umkehrpunkte durch Chartmuster und technische Analyse.
Schritt 2: Order vorbereitenErarbeite eine Entry-Strategie (long oder short), setze Stop-Loss & Take-Profit, berechne das CRV.
Schritt 3: Position überwachenNach Einstieg laufende Kursbewegungen beobachten, ggf. nachjustieren (Trailing Stop nutzen).
Tipp: Verwende zunächst ein Demokonto, um deine Strategie zu testen und Fehlsignale zu erkennen.
Alternative Strategien zum Reversal Trading
Trendfolge (Trend Trading): Handeln in Richtung des bestehenden Trends
Gap Trading: Ausnutzen von Kurslücken zwischen Handelszeiten
Positionstrading: Langfristige Investments basierend auf Makrotrends
Scalping: Viele kleine Trades mit kurzfristigen Kursbewegungen
Reversal Trading eignet sich ideal als Ergänzung zur Trendfolge-Strategie, z. B. zum rechtzeitigen Ausstieg bei Trendende.
Fazit: Mit Reversal Trading auf Wendepunkte setzen
Reversal Trading ist eine wirkungsvolle Strategie, um frühzeitig auf Trendwechsel zu reagieren – sei es zum Einstieg in einen neuen Trade oder zur Absicherung bestehender Positionen. Erfolgreiches Reversal Trading basiert auf:
✅ Erkennen typischer Chartmuster
✅ Einsatz technischer Indikatoren zur Bestätigung
✅ Konsequentes Risikomanagement (Stop-Loss, Take-Profit)
✅ Praxisorientiertes Training – idealerweise im Demokonto
Richtig angewandt, kann Reversal Trading attraktive Chancen bieten – aber nur, wenn es mit Disziplin, Erfahrung und fundierter Analyse betrieben wird.
Risiko-Management
Was ist Risiko-Management?
Risiko-Management umfasst alle Maßnahmen, mit denen ein Trader potenzielle Verluste begrenzt. Dazu gehören Stop-Loss-Orders, Positionsgrößenberechnung, Diversifikation, Hebelkontrolle und die Festlegung eines maximalen Tages-/Kontoverlusts.
Vorteile von Risiko-Management
Kapitalschutz: Verhindert Totalverluste.
Emotionale Stabilität: Klare Regeln reduzieren Panik oder Gier.
Langfristiger Erfolg möglich: Verluste werden planbar und kalkulierbar.
Nachteile von Risiko-Management
Begrenzte Gewinne bei engem Stop-Loss
Erfordert Disziplin: Muss konsequent umgesetzt werden.
Komplexität für Anfänger: Nicht jeder kennt seine optimale Positionsgröße.
Fazit
Ohne Risiko-Management ist jeder Trade ein Glücksspiel. Wer sein Risiko kontrolliert, kann auch mit kleiner Trefferquote langfristig erfolgreich sein – es ist der Schlüssel zur Kapitalerhaltung.
Rollgeld
Was bedeutet Rollgeld im Trading?
Definition, Berechnung & Relevanz bei Hebelprodukten und Terminkontrakten
Rollgeld bezeichnet im Trading die Haltekosten, die anfallen, wenn eine Position über einen längeren Zeitraum – etwa über Nacht oder übers Wochenende – gehalten wird. Es handelt sich dabei um laufende Kosten, die sich aus Zinsaufwendungen, Lagergebühren, Versicherungen und weiteren Faktoren ergeben, insbesondere im Futures- und Devisenhandel.
Diese Kosten können sowohl positiv (Gutschrift) als auch negativ (Belastung) ausfallen – abhängig von Handelsrichtung, Finanzprodukt und Marktsituation.
Definition: Was ist Rollgeld?
Im Finanzhandel umfasst Rollgeld alle Kosten, die beim Halten einer offenen Position entstehen. Dazu zählen:
Zinszahlungen bei gehebelten Positionen (Margin-Finanzierung)
Lager- und Transportkosten bei Rohstoffen (z. B. Öl, Getreide)
Versicherungskosten bei physischen Gütern in Terminkontrakten
Differenzen aus Zinsunterschieden bei Währungen im Forex-Trading
Der Begriff entstammt ursprünglich dem Transportwesen und bezog sich auf Gebühren für den Transport von Gütern zur oder von der Bahn – im Trading-Kontext wurde der Begriff für Finanzierungskosten übernommen.
Wie wird Rollgeld berechnet?
Beim Handel mit Terminkontrakten (Futures) ergeben sich Haltekosten aus verschiedenen Komponenten. Die allgemeine Berechnungsformel basiert auf folgenden Variablen:
Formel (vereinfachte Darstellung):
F = S × e^[(r + s + c) × t]
Dabei gilt:
F = Future-Preis
S = Spotpreis (aktueller Kurs des Basiswerts)
r = risikofreier Zinssatz
s = Lagerkosten (als Anteil des Spotpreises)
c = Verfügbarkeitsprämie (Convenience Yield)
t = Restlaufzeit (in Jahren)
e = Euler’sche Zahl (ca. 2,718)
Diese Formel zeigt: Je höher die Lagerkosten, Zinssätze oder Verfügbarkeitsprämien, desto stärker steigt der Futurepreis im Vergleich zum aktuellen Kassapreis – das „Rollgeld“ fließt also in den Preis ein.
Rollgeld und Overnight-Finanzierung
Besonders relevant ist das Rollgeld im CFD- und Forex-Handel, wenn Positionen über Nacht gehalten werden. In diesem Fall spricht man von Overnight-Finanzierungskosten.
Diese ergeben sich wie folgt:
Long-Position: Trader zahlt Zinsen für geliehenes Kapital
Short-Position: Trader erhält ggf. eine Zinsgutschrift (je nach Zinsstruktur)
Die Höhe der Finanzierungskosten hängt ab von:
Dem aktuellen Interbankenzins (z. B. LIBOR, SOFR, EURIBOR)
Der Zinsspanne des Brokers
Der gehaltenen Position (Wert und Richtung)
Der aktuellen Marktsituation
Beispiel Forex: Ein Trader geht long im Währungspaar EUR/USD. Der Euro trägt 3 % Zinsen, der USD 5 %. Der Trader zahlt die Differenz (2 %) als Rollgeld – anteilig auf Tagesbasis.
In welchen Märkten ist Rollgeld relevant?
Rollgeld tritt typischerweise in Märkten auf, in denen Positionen auf Kredit oder mit physischen Basiswerten gehandelt werden:
1. Forex
Finanzierungskosten durch Zinsdifferenzen (Swap-Gebühren)
Tägliche Anpassung durch Broker (positiv oder negativ)
2. Rohstoffmärkte (Futures)
Kosten für Lagerung, Transport, Versicherung
Relevanz vor allem bei physischen Kontrakten (z. B. Öl, Gold, Getreide)
3. CFDs und Hebelprodukte
Haltekosten bei Long-Positionen durch Margin-Zinsen
Besonders relevant bei längerfristigem Halten
Rollgeld im Detail: CFD- und Futures-Handel
CFD-Handel (Contract for Difference)
Bei Long-CFDs fällt täglich Rollgeld an (Zinsbelastung)
Bei Short-CFDs kann ein Zinsvorteil entstehen – aber meist ebenfalls negativ wegen Gebührenstruktur
Broker-Vergleich lohnt sich, da Rollkosten je nach Anbieter stark schwanken
Futures-Handel
Rollkosten fließen indirekt in den Futurepreis ein
Die Preisdifferenz zwischen Kassapreis (Spot) und Terminpreis (Future) zeigt die impliziten Haltekosten
Beispiel Öl-Future: Enthält Lager- und Versicherungskosten bis zum Liefertermin
Vorteile & Herausforderungen
Vorteile von Rollgeld (bei positiver Struktur)
Herausforderungen / Nachteile
Gutschriften bei Short-Positionen möglich
Belastungen bei Long-Positionen
Wichtiger Einflussfaktor auf den Futurepreis
Rollkosten schwer vorhersehbar
Indikator für Markterwartung
Abweichungen zwischen Brokern
Fazit: Was du über Rollgeld wissen solltest
Rollgeld ist ein entscheidender Kostenfaktor beim Halten von Positionen in Rohstoff-, Forex- und Derivatemärkten. Ob über Zinsen, Lagergebühren oder Finanzierungskosten – die Auswirkungen auf die Handelsbilanz können erheblich sein.
Zusammengefasst:
Rollgeld = Haltekosten einer Position über Zeit
Besonders relevant bei Futures, CFDs und Forex
Besteht aus Zinsen, Lagerung, Versicherung, Transport
Beeinflusst den Kurs von Future-Kontrakten
Muss beim Risikomanagement und Positions-Setup berücksichtigt werden
Tipp: Vergleiche regelmäßig die Rollkosten deines Brokers und plane deine Handelsdauer gezielt – so vermeidest du unnötige Zusatzkosten.
Rollover
Was ist der Rollover im Trading?
Definition, Bedeutung, Anwendung & Beispiele
Der Rollover ist ein zentraler Begriff im Trading – insbesondere im Forex-, CFD- und Futures-Handel. Er beschreibt die Verlängerung der Laufzeit einer offenen Position über einen festgelegten Zeitpunkt hinaus oder den Übergang von einem auslaufenden Kontrakt auf einen neuen. Dabei entstehen häufig Zinsdifferenzen, sogenannte Swap-Kosten oder -Gutschriften, die sich auf das Handelsergebnis auswirken.
Rollover – kurz erklärt
Im Forex-Trading: Halten von Währungspositionen über Nacht, wobei auf Basis der Zinsdifferenz zwischen zwei Währungen Zinsen gutgeschrieben oder belastet werden
Im Futures-Handel: Übergang einer Position von einem auslaufenden Future-Kontrakt auf einen mit späterem Verfallsdatum
Im CFD-Handel: Technischer Übertrag von Positionen, bei denen sich der Preis verändert, aber das Gesamtergebnis ausgeglichen wird
Definition: Was bedeutet Rollover im Trading?
Ein Rollover bezeichnet im Finanzwesen die Verlängerung eines Handelskontrakts oder eines Kredits über dessen ursprüngliches Ablaufdatum hinaus. Im Trading-Kontext ist dies meist mit Kosten (Rollkosten) oder Zinsgutschriften verbunden, abhängig vom Markt, der Position (long oder short) und der Zinssituation.
Typische Anwendungsbereiche:
Forex-Markt (Währungszinsen, Swap Points)
Futures-Markt (Ablaufende Kontrakte)
CFD-Trading (technischer Übertrag durch Broker)
Rollover im Forex-Trading
Im Devisenhandel bedeutet Rollover das Halten einer offenen Position über Nacht. Dabei wird die Zinsdifferenz zwischen der Basis- und Quotewährung verrechnet. Diese Differenz wird als Swap (Übernachtzins) auf das Handelskonto gutgeschrieben oder belastet.
Formel zur Berechnung des Forex-Rollover:
Rollover = (Zins Basiswährung – Zins Quotewährung) / 365 × Wechselkurs
Beispiel: Du hältst eine Long-Position in EUR/USD.
Zinssatz Euro: 3 %,
Zinssatz US-Dollar: 1 %→ Du erhältst täglich 2 % Jahreszins auf die Position (anteilig).
Ist die Zinsdifferenz jedoch negativ (z. B. USD höher als EUR), musst du entsprechend Zinsen zahlen.
Rollover im Futures-Handel
Beim Handel mit Futures beschreibt der Rollover den Vorgang, eine Position aus einem auslaufenden Kontrakt in einen neuen Kontrakt mit späterem Verfall zu überführen.
Beispiel – DAX-Futures-Rollover:
Datum
Aktion
Preis
10.01.
Long in DAX Future Januar
16.000 €
12.01.
Januar-Kontrakt wird geschlossen
–
12.01.
Februar-Kontrakt wird eröffnet
16.200 €
→ Die 200 € Kursunterschied müssen über Swap- oder Anpassungskonten ausgeglichen werden, sodass der Rollover neutral bleibt.
Rollover bei CFDs: Technischer Wechsel
Bei CFDs auf Futures erfolgt der Rollover automatisch durch den Broker. Dabei wird:
Die alte Position geschlossen
Eine neue Position im Folgekontrakt eröffnet
Ein Preisunterschied ausgeglichen (Swap)
Beispiel:
| Ausgangspreis CFD auf Öl (Mai) | 25 USD | | Neuer Kontrakt (Juni) | 27 USD | | Ergebnis vor Rollover | 0 USD | | Nach Rollover:→ CFD-Kurs: 27 USD,→ Gewinn: +2 USD,→ Swap-Ausgleich: –2 USD| Netto-Ergebnis | 0 USD |
Hinweis: Dieser Mechanismus stellt sicher, dass der Trader durch den Kontraktwechsel weder benachteiligt noch bevorzugt wird – Rollover ist neutral.
Wovon hängt die Rollover-Höhe ab?
Einflussfaktor
Beschreibung
Zinsdifferenz
Besonders relevant im Forex-Handel (Swap Points)
Kontraktlaufzeit
Bei Futures je nach Markt monatlich oder vierteljährlich
Broker-Modell
Einige Broker erheben zusätzliche Gebühren
Basiswert
Lagerkosten, Dividenden, Absicherungsstruktur
Handelsrichtung
Long vs. Short beeinflusst, ob Gutschrift oder Belastung
Vor- und Nachteile des Rollover
Vorteile
Nachteile
Ermöglicht langfristiges Halten von Positionen
Rollkosten können Gewinne schmälern
Passive Zinserträge möglich (Forex long mit Zins)
Negative Zinsdifferenz führt zu laufenden Kosten
Reibungsloser Kontraktwechsel bei Futures
Intransparente Gebühren bei manchen Brokern
Flexibilität in der Laufzeitplanung
Rollover-Termine können Marktvolatilität erhöhen
Fazit: Rollover im Trading – Technischer Vorgang mit Kostenfaktor
Der Rollover ist ein fester Bestandteil vieler Handelsstrategien – besonders im Devisen- und Terminhandel. Er ermöglicht das fortlaufende Halten von Positionen und kann je nach Marktsituation zu Zinsgewinnen oder -belastungen führen.
Wichtig für Trader:
Rollover verstehen und in die Kalkulation einbeziehen
Broker-Vergleiche prüfen: Swap-Konditionen und Gebühren
Strategisch handeln: Rollover bei Trendfortsetzung nutzen, Kontraktwechsel aktiv planen
Ein durchdachtes Rollover-Management spart nicht nur Kosten – es verschafft dir auch einen entscheidenden Vorteil bei der Positionsführung in volatilen Märkten.
Runaway Gap
Was ist ein Runaway Gap im Trading?
Definition, Erklärung, Merkmale & Strategien
Das Runaway Gap (auch Continuation Gap genannt) ist ein technisches Chartmuster, das in der Mitte eines bestehenden Trends auftritt. Es signalisiert die Fortsetzung einer starken Auf- oder Abwärtsbewegung ohne erkennbare Gegenreaktion des Marktes. Damit ist es ein wichtiges Werkzeug für Trader, um bestehende Trends zu bestätigen und profitabel zu begleiten.
Runaway Gap – kurz erklärt
Ein Runaway Gap entsteht während eines etablierten Trends
Es zeigt eine plötzliche Verstärkung des Marktmomentums an
Das Gap liegt vollständig außerhalb des vorangegangenen Kursbereichs
Es bestätigt die Trendrichtung und ermöglicht Trendfolge-Setups
Definition: Was ist ein Runaway Gap?
Ein Runaway Gap ist eine Kurslücke, die während eines laufenden Trends auftritt und keine Preisüberlappung mit der vorherigen Handelsperiode aufweist. Der Markt eröffnet deutlich höher (bei einem Aufwärtstrend) oder deutlich tiefer (bei einem Abwärtstrend) – ohne dass in diesem Bereich gehandelt wurde.
Diese Gaps sind Ausdruck starker Marktüberzeugung – sie zeigen, dass Trader aggressiv in Trendrichtung handeln.
Merkmale eines Runaway Gaps
Merkmal
Beschreibung
Trendpositionierung
Tritt meist in der Mitte eines etablierten Trends auf
Kurslücke
Deutliche Lücke zwischen Schlusskurs und Eröffnungskurs
Volumenanstieg
Oft begleitet von hohem Volumen – Bestätigung des Trends
Keine Preisüberlappung
Es findet kein Handel zwischen den beiden Kursbereichen statt
Momentum-Signal
Zeigt anhaltende Marktstärke und Motivation der Händler
Arten von Runaway Gaps
✅ Bullisches Runaway Gap
Bedingung: Lücke nach oben in einem bestehenden Aufwärtstrend
Interpretation: Käufer dominieren weiterhin, Aufwärtstrend beschleunigt sich
Strategie: Long-Einstieg nach Gap-Bestätigung mit Trailing Stop zur Gewinnsicherung
Beispiel: Der Markt bewegt sich von 120 auf 123, schließt dort – und eröffnet am nächsten Tag bei 127, ohne zwischenzeitlichen Handel. → Fortsetzung des Trends gilt als sehr wahrscheinlich.
⛔ Bärisches Runaway Gap
Bedingung: Lücke nach unten in einem bestehenden Abwärtstrend
Interpretation: Verkäufer dominieren, Verkaufsdruck nimmt zu
Strategie: Short-Einstieg mit Stop oberhalb des Gaps, Ziel über Gap-Projektion
Beispiel: Der Markt fällt von 105 auf 101, schließt dort – und eröffnet am Folgetag bei 97. → Ein klares Fortsetzungssignal für den Abwärtstrend.
Wie erkennt man ein Runaway Gap im Chart?
Kriterium
Erklärung
Kurslücke ohne Handel
Keine Überlappung der Eröffnungs- und Schlusskurse
Bestehender Trend
Muss bereits vor dem Gap eindeutig sichtbar sein
Verstärktes Volumen
Oft begleitend – aber nicht zwingend erforderlich
Keine Nachrichten-Gaps
Nicht mit Breakaway oder Exhaustion Gaps verwechseln
Strategien für den Handel mit Runaway Gaps
Einstieg:
Nach der Gap-Formation kann ein Einstieg am Tagesende der Gapausbildung erfolgen
Alternativ: Einstieg bei Bestätigung durch Folgekerze
Stop-Loss:
Unterhalb (bei Long) bzw. oberhalb (bei Short) des Gaps
Alternativ: Technischer Stop auf vorangegangener Support-/Resistance-Zone
Take Profit:
Projektion der Gap-Größe in Trendrichtung
Verwendung eines Trailing Stops zur Gewinnsicherung im Momentumhandel
Unterschied zu anderen Gap-Arten
Gap-Typ
Position im Trend
Bedeutung
Breakaway Gap
Am Anfang des Trends
Signalisiert Trendbeginn
Runaway Gap
In der Mitte des Trends
Signalisiert Trendverstärkung
Exhaustion Gap
Am Ende des Trends
Signalisiert Trendende
Wichtig: Nur im richtigen Kontext entfalten Gaps ihre volle Aussagekraft.
Fazit: Runaway Gaps als zuverlässiges Trendfolgesignal
Das Runaway Gap ist ein wertvolles Signal in der technischen Analyse. Es zeigt, dass ein bestehender Trend weiter an Kraft gewinnt. Für Trader bedeutet das:
Hohe Erfolgswahrscheinlichkeit bei Einstiegen in Trendrichtung
Klares Signal für Trendfortsetzung statt Umkehr
Einsatz auf allen Zeitebenen möglich – insbesondere im Tageschart
Tipp: Kombiniere das Runaway Gap mit Volumenanalyse und gleitenden Durchs
Rücksetzer
Was ist ein Rücksetzer?
Ein Rücksetzer (auch Pullback genannt) ist eine kurzfristige Korrektur gegen den übergeordneten Trend. Er gilt als gesunde Marktbewegung und kann Tradern ermöglichen, zu besseren Preisen in einen laufenden Trend einzusteigen.
Vorteile von Rücksetzern
Verbesserter Einstiegspunkt
Geringeres Risiko: Einstieg näher an Unterstützungsniveau.
Bestätigung des Trends möglich: Rücksetzer zeigen oft Trendstärke.
Nachteile von Rücksetzern
Gefahr der Trendumkehr: Nicht jeder Rücksetzer endet mit Trendfortsetzung.
Schwierige Abgrenzung: Unterschied zwischen Rücksetzer und Trendwende nicht immer klar.
Timing ist entscheidend: Zu früher oder später Einstieg kann teuer werden.
Fazit
Rücksetzer sind wertvolle Chancen im Trendhandel. Wer sie erkennt und mit klarer Strategie handelt, kann effizienter und risikoärmer traden – entscheidend ist jedoch die Unterscheidung zur echten Trendumkehr.


