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US SEC wirft Altcoin-ETF wegen rechtlicher Grauzonen in die Warteschleife

Eine digitale Illustration mit symbolischen Elementen für ETFs, Altcoins und ein gestopptes SEC-Schild als Hinweis auf regulatorische Pausen
Grayscale Altcoin-ETF: SEC-Aussetzung sorgt für Unsicherheit

Zürich 04.Juli 2025 - Die US-Börsenaufsicht SEC hat Anfang dieser Woche zunächst grünes Licht für den mit Spannung erwarteten Altcoin-ETF von Grayscale gegeben – nur um wenige Stunden später die Notbremse zu ziehen und das Produkt in eine Warteschleife zu schicken.

Der ETF, offiziell als Grayscale Digital Large Cap Fund (GLDC) eingereicht, hatte zunächst eine Genehmigung zur Notierung und zum Handel nach NYSE Arca Rule 8.500 erhalten. Doch dann folgte ein überraschendes Schreiben der SEC, datiert auf den 1. Juli und unterzeichnet von SEC-Beamten J. Matthew DeLesDernier. Darin wurde die Genehmigung gemäß Regel 431(e) sofort ausgesetzt, bis die gesamte Kommission eine endgültige Entscheidung getroffen hat.

Diese plötzliche Kehrtwende sorgte für erhebliche Verunsicherung unter Analysten und Investoren. Viele hatten sich bereits auf den ersten öffentlich gehandelten Altcoin-ETF in den USA gefreut.


Was steckt hinter dem Grayscale Altcoin-ETF?

Der GLDC-ETF sollte ein breit gefächertes Engagement in die größten Altcoins bieten. Geplant waren unter anderem Ethereum (ETH), XRP, Solana (SOL), Avalanche (AVAX) und Cardano (ADA). Diese Mischung sollte den Nicht-Bitcoin-Markt abbilden und institutionellen Investoren in den USA den Einstieg erleichtern.

Bislang waren diese Token nur über Privatplatzierungen für qualifizierte Investoren verfügbar. Grayscale wollte mit dem ETF erstmals auch eine öffentliche Handelsmöglichkeit schaffen.


Warum die plötzliche Aussetzung?

Der genaue Grund für den Stopp ist bislang unklar. Bloomberg-Analyst James Seyffart nannte zwei Haupttheorien: Einerseits könnte die SEC abwarten wollen, bis der US-Kongress einheitliche Regeln zur Klassifizierung digitaler Vermögenswerte verabschiedet. Altcoins befinden sich aktuell in einer regulatorischen Grauzone zwischen der SEC und der Commodity Futures Trading Commission (CFTC).

Andererseits könnte die Verzögerung auf interne Koordinationsprobleme innerhalb der SEC zurückzuführen sein. Möglicherweise war die Abteilung Trading & Markets bereit für die Genehmigung, andere Abteilungen wie Corporation Finance oder Enforcement jedoch nicht.

Bloomberg-Analyst Eric Balchunas ergänzte, dass die SEC mit dieser Verzögerung möglicherweise eine direkte Ablehnung vermeiden will. Stattdessen wolle man Zeit gewinnen, um eine konsistente Linie zu finden und potenziellen juristischen Auseinandersetzungen vorzubeugen.


Unsicherheit bleibt bestehen

Derzeit gibt es keine formale Anklage oder finale Ablehnung. Analysten betonen, dass die SEC das Produkt nicht abgelehnt, sondern lediglich aufgeschoben habe. „Sie haben nicht nein gesagt. Sie sagten: noch nicht“, so Balchunas.

Die große regulatorische Frage bleibt: Wer darf welche Token überwachen? Solange es kein umfassendes Gesetz wie den Genius Act gibt, bleibt die Verantwortung für viele Altcoins umstritten.


Ausblick SEC: Wann geht es weiter?

Grayscale hat sich seit der Aussetzung nicht weiter öffentlich geäußert. Intern bereitet man sich jedoch weiter auf eine Markteinführung vor, sobald die Genehmigung wieder aufgenommen wird.

Die Episode zeigt einmal mehr, wie komplex und unsicher der Weg zur Börsenzulassung für Altcoin-ETFs in den USA ist. Die Augen des Marktes sind nun auf den nächsten Schritt der SEC gerichtet. Ob sich die Verzögerung über Wochen oder Monate zieht, hängt maßgeblich von der Geschwindigkeit ab, mit der die Regulierungsbehörden und der Gesetzgeber die rechtlichen Rahmenbedingungen für digitale Vermögenswerte schaffen.

Bis dahin bleibt der Grayscale Altcoin-ETF in der Warteschleife – und mit ihm ein ganzer Markt voller Erwartungen.


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