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Aus Blei wird Gold: Cern-Forscher erfüllen Alchemistentraum – zumindest kurz

📰 Zürich, 10. Mai 2025 Ein uralter Menschheitstraum ist in Genf technisch Realität geworden: Forschenden am europäischen Kernforschungszentrum Cern ist es gelungen, aus Blei echtes Gold zu erzeugen – wenn auch nur für den Bruchteil einer Sekunde. Die spektakuläre Entdeckung entstand durch Kollisionen von Bleikernen im grössten Teilchenbeschleuniger der Welt, dem LHC.


Illustration von Teilchenkollisionen im LHC mit goldfarbenen Funken bei der Umwandlung von Blei in Gold
Blei zu Gold – Kollision im Teilchenbeschleuniger

Alchemie mit Hightech: Wenn Protonen aus Bleikernen fliegen

Was Alchemisten im Mittelalter vergeblich suchten, schaffen heutige Physiker mit modernster Technologie: Die Umwandlung von Elementen. Wie das Cern mitteilt, wurden im Rahmen hochenergetischer Experimente einzelne Protonen aus Bleikernen entfernt – genau drei, um aus dem Blei-Isotop den Goldkern mit 79 Protonen entstehen zu lassen.

Die Umwandlung geschieht im Rahmen von ultrarelativistischen Kollisionen. Dabei werden schwere Atomkerne – in diesem Fall Blei – auf nahezu Lichtgeschwindigkeit beschleunigt und zur Kollision gebracht. In seltenen Fällen fliegen sie knapp aneinander vorbei, was ein so starkes Magnetfeld erzeugt, dass Teilchen aus dem Atomkern herausgelöst werden.


Gold im Teilchenbeschleuniger – aber nur für Sekundenbruchteile

Die Freude unter Forschenden ist gross, doch ein Goldrausch bleibt aus: Die Menge des entstandenen Goldes ist verschwindend gering – selbst Billionen dieser Reaktionen würden nicht für ein Schmuckstück reichen. Zudem ist das Gold extrem instabil und zerfällt innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde.

«Der Traum der mittelalterlichen Alchemisten ist zwar technisch gesehen wahr geworden, aber ihre Hoffnungen auf Reichtum haben sich wieder einmal zerschlagen», so das Cern.

Plasmen wie nach dem Urknall

Der Hintergrund dieser Experimente geht weit über Edelmetalle hinaus: Das Ziel ist es, mehr über die früheste Phase des Universums zu erfahren. Bei diesen Kollisionen entsteht ein Quark-Gluon-Plasma, ein Zustand, der nur Millionstel Sekunden nach dem Urknall existierte. Die Wissenschaft hofft, durch diese Forschung Erkenntnisse über den Ursprung der Materie zu gewinnen.


Fazit: Cern Blei wird zu Gold – aber Reichtum bleibt ein Märchen

Das Cern zeigt eindrucksvoll, was moderne Teilchenphysik heute leisten kann: Alchemie ist nicht mehr nur Mythos, sondern Realität im Labor. Doch wer auf Reichtum hofft, wird enttäuscht – denn das Gold, das hier entsteht, ist rein wissenschaftlicher Natur und kaum greifbar. Der wahre Schatz liegt im Wissen über das Universum. 🧬 Lust auf mehr Wunder der Teilchenphysik? Abonnieren Sie unseren Wissenschafts-Newsletter für exklusive Einblicke direkt aus der Schweiz.


📚 Entdecke auch: [Wie das Cern das frühe Universum erforscht] – Der Ursprung der Materie erklärt.

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