China will beschlagnahmte Bitcoin verkaufen – Milliarden-Vermögen auf dem Prüfstand
- Michael von myCryptoNews

- 16. Apr.
- 2 Min. Lesezeit

Zürich 16.04.2025 – Die chinesische Regierung diskutiert aktuell über eine mögliche Lockerung des bestehenden Krypto-Verbots. Hintergrund: Das Land sitzt auf einem digitalen Schatz in Milliardenhöhe – beschlagnahmte Bitcoin und Altcoins, die bislang wegen gesetzlicher Hürden nicht veräußert werden konnten.
Verbot verhindert Verkauf staatlicher Krypto-Bestände
Seit September 2021 ist der Handel mit Kryptowährungen in China offiziell verboten. Das Verbot der People’s Bank of China umfasst sämtliche Finanztransaktionen mit digitalen Assets – vom Handel über Dienstleistungen bis hin zum Mining. Das führte dazu, dass lokale Gerichte und Behörden keine rechtssichere Möglichkeit hatten, beschlagnahmte Kryptowährungen zu liquidieren.
Doch wie die Nachrichtenagentur Reuters nun berichtet, zeichnet sich ein Kurswechsel ab.
Interne Diskussionen auf höchster Ebene
Laut dem Reuters-Bericht prüfen aktuell hochrangige Richter und Polizeifunktionäre, wie sich das Verbot im Sinne eines gesetzlich geregelten Verkaufs beschlagnahmter Kryptowährungen lockern lässt. Inoffiziell hätten bereits mehrere Lokalverwaltungen private Unternehmen damit beauftragt, die digitalen Assets abzustoßen – eine Praxis, die laut Experten rechtlich auf wackligem Boden steht.
„Diese Verkäufe sind eine pragmatische Notlösung, aber formal nicht mit dem geltenden Verbot vereinbar“, sagte Chen Shi, Professor für Wirtschaftsrecht an der Zhongnan-Universität.
190.000 Bitcoin unter chinesischer Kontrolle
Das Potenzial ist enorm: Nach Schätzungen von Reuters hält China derzeit rund 190.000 Bitcoin – mit einem aktuellen Marktwert von über 15,8 Milliarden US-Dollar. Hinzu kommen vermutlich Milliarden in Altcoins wie Ethereum, Litecoin oder Ripple.
Zum Vergleich: Nur die Vereinigten Staaten halten weltweit mehr beschlagnahmte Kryptowährungen. China war in der Vergangenheit besonders aktiv bei der Zerschlagung illegaler Mining-Farmen, Ponzi-Systeme und Betrugsnetzwerke – bei denen regelmäßig große Mengen an Coins eingezogen wurden.
Schattenwirtschaft und Schlupflöcher
Trotz des umfassenden Verbots floriert der Kryptohandel im Untergrund weiter. Nutzer umgehen die Restriktionen über Offshore-Börsen, Stablecoins und VPNs. Das hat zu einem Anstieg beschlagnahmter Coins in den letzten Jahren geführt. Immer mehr lokale Verwaltungen sehen sich nun gezwungen, mit privaten Partnern zu kooperieren, um staatliche Kassen aufzufüllen.
Doch diese Praxis soll künftig klar geregelt werden. Ziel ist es, Transparenz, Nachvollziehbarkeit und rechtliche Sicherheit für den Umgang mit digitalen Assets im Staatsbesitz zu schaffen.
Bedeutung für den globalen Kryptomarkt
Ein offizieller Verkauf von Chinas Bitcoin-Beständen könnte spürbare Auswirkungen auf den Kryptomarkt haben – vor allem, wenn größere Mengen gleichzeitig auf den Markt kommen. Analysten rechnen jedoch eher mit koordinierten Verkäufen über OTC-Plattformen (Over-the-Counter), um Preisschocks zu vermeiden.
Auch regulatorisch wäre eine solche Entscheidung ein Paradigmenwechsel: Nach Jahren der Repression würde China erstmals eine aktive Rolle als Krypto-Akteur auf globaler Bühne einnehmen – wenn auch indirekt.
Fazit: Kurswechsel mit Signalwirkung?
Noch ist keine offizielle Entscheidung gefallen, doch die internen Debatten zeigen: China denkt um. Der staatliche Krypto-Schatz könnte bald aktiviert werden – nicht nur, um Haushaltslöcher zu schließen, sondern auch als strategisches Instrument in einem sich wandelnden globalen Finanzsystem.
Quellenhinweis:
Reuters-Originalbericht vom 15. April 2025: Hier abrufen
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