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Rätselhafte Bitcoin-Bewegung: 80'000 BTC aus Wallets von 2011 transferiert – Drohung, Hack oder Vorsichtsmassnahme?

Transfer von 80'000 Bitcoin aus alten Wallets 2011 — Symbolbild für Sicherheitsbedenken, mögliche Hacks und psychologische Einschüchterung in der Krypto-Welt.
Bitcoin-Milliarden in Bewegung: 80'000 BTC aus alten Wallets transferiert

Zürich, 8. Juli 2025 – Eine aussergewöhnliche Transaktion sorgt derzeit weltweit für Diskussionen in der Krypto-Community: In der Nacht auf den 5. Juli wurden insgesamt 80'000 Bitcoin (BTC) von acht bislang inaktiven Adressen bewegt. Die betroffenen Wallets stammen allesamt aus dem Jahr 2011 – einer Zeit, als Bitcoin noch kaum einen realen Wert besass. Heute entsprechen die verschobenen Coins einem Gegenwert von über 8 Milliarden US-Dollar.


Bewegung uralter Coins sorgt für Spekulationen

Der plötzliche Transfer wirft zahlreiche Fragen auf: Wer steckt hinter der Aktion? Wurden die Wallets kompromittiert? Oder handelt es sich um eine gezielte Reaktion auf eine vorangegangene Drohung?

Tatsächlich tauchten wenige Tage vor dem Mega-Transfer mehrere OP_RETURN-Nachrichten auf der Bitcoin-Blockchain auf. Diese Nachrichten enthalten Daten, die in Transaktionen eingebettet werden – in diesem Fall mit juristisch anmutenden Texten und merkwürdigen Andeutungen. Eine davon forderte die Wallet-Besitzer auf, den Besitz bis spätestens Ende September durch eine On-Chain-Transaktion nachzuweisen. Andernfalls werde der Anspruch auf die Adressen geltend gemacht.

Ein weiterer Eintrag bestand lediglich aus den berühmten Zahlen „4 8 15 16 23 42“ – bekannt aus der Kultserie Lost. Für Analysten wie Cyphertux handelt es sich dabei nicht nur um eine popkulturelle Referenz, sondern um eine „subliminale Signatur“, also eine unterschwellige Botschaft, die bewusst mit kulturellen Symbolen spielt, um Druck auszuüben.


Experten sind uneins: Sicherheitsvorkehrung oder gezielte Einschüchterung?

Der CTO des Wallet-Herstellers Ledger, Charles Guillemet, sieht in den OP_RETURN-Nachrichten vor allem eines: psychologischen Druck. Laut seiner Einschätzung könnten die Nachrichten den wahren Besitzer verunsichert haben, was ihn letztlich zu einem vorsorglichen Transfer veranlasst haben könnte – etwa um die Coins in sicherere, moderne Wallets zu migrieren.

Tatsächlich wechselten die Bitcoin von den älteren „P2PKH“-Adressen zu neuen Bech32-Adressen, wie sie heute üblich sind. Diese bieten mehr Sicherheit, niedrigere Gebühren und bessere Kompatibilität mit modernen Wallet-Systemen.

Guillemet betont, dass ähnliche Nachrichten an zahlreiche schlafende Adressen geschickt wurden – doch nur diese acht Wallets reagierten. Ein klares Zeichen dafür, dass der oder die Urheber der OP_RETURN-Meldungen nicht im Besitz der privaten Schlüssel waren.


Schwachstelle in alten Wallets?

Cyphertux stellt eine brisante These auf: In den frühen Bitcoin-Jahren seien viele Wallets mithilfe unsicherer Tools erstellt worden. Einige davon nutzten nicht-kryptografisch sichere Zufallsquellen, wodurch Adressen mit ähnlichen Mustern entstanden sein könnten. Sollte ein Angreifer eines dieser Muster geknackt haben, wäre es denkbar, dass auch andere Wallets desselben Ursprungs kompromittierbar sind – ein sogenannter Key Clustering Exploit.

Ob dies auf die aktuellen Fälle zutrifft, bleibt jedoch Spekulation. Eine generelle Gefahr für alte Wallets sei derzeit nicht belegbar, so Cyphertux. Dennoch empfiehlt sich für Langzeit-Hodler die Migration auf moderne Hardware-Wallets wie beispielsweise die BitBox02 Nova aus der Schweiz.


Kommt jetzt ein Milliarden-Abverkauf?

Die zentrale Frage für viele Anleger lautet: Werden die Coins verkauft? Bislang gibt es keinerlei Hinweise auf eine Liquidierung – etwa durch Transfers zu Börsen oder Brokern. Dennoch belastet bereits die Möglichkeit eines Verkaufs dieser Grössenordnung das Marktumfeld. Ein solcher Schritt könnte den Bitcoin-Kurs unter Druck setzen.

Einige Stimmen vermuten, dass die Besitzer weitere Entwicklungen abwarten – möglicherweise bis zum Ablauf der in den Nachrichten gesetzten Fristen. Andere deuten den Transfer als symbolischen Akt der Kontrolle, nicht aber als Verkaufsabsicht.

Ein Gerücht, das in sozialen Medien kursiert, bringt gar den bekannten Bitcoin-Frühinvestor Roger Ver ins Spiel. Beweise dafür gibt es allerdings keine.


Fazit: Viel Bewegung, noch mehr Fragen bei Bitcoin

Der Transfer von 80'000 BTC aus der Frühzeit von Bitcoin wirft ein Schlaglicht auf die Risiken alter Wallets, das Zusammenspiel von Technik und Psychologie – und auf die Sensibilität des heutigen Kryptomarkts. Ob Sicherheitsmassnahme, Reaktion auf Bedrohung oder Auftakt zu etwas Grösserem: Der Vorfall zeigt, wie schnell Unsicherheit selbst bei den ältesten Bitcoin-Adressen entstehen kann.


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